22.12.08

Willkür und Betäubung

Er saß schlaff auf dem Rücksitz. Von außen nicht mehr als ein farbloser Bezug der lieblos über die Lederbank gespannt war. An einem Sonntagmorgen um sieben.
Diesmal hätte nichts ihn retten können.
Der Abend, verschwommen. Das hätte ich nicht tun dürfen, versuchte er zu denken.
Der Taxifahrer grummelte entfernt etwas über nahe Baustellen.
Das hätte ich nicht tun dürfen. Er hatte das Gefühl, dass ein halbes Jahr vergangen war, an nur einem Abend. Er war in seine alte Starre gefallen, und ihre Freunde hießen Willkür und Betäubung.
So überquerte er die Grenze von Ost nach West, an einem Sonntagmorgen um sieben Uhr.

Um 07:05 Uhr schloss er seine Augen und weigerte sich von nun an, sie je wieder zu öffnen. Denn dort draußen gab es nichts, was sich zu sehen lohnte.

Um 07:11 Uhr verließ er erblindet das Taxi und tastete sich in seine Wohnung. Im Schlafzimmer ließ er sich dort fallen, wo er sein Bett vermutete.

An einem Sonntagmorgen um elf Uhr erwachte er. Und alles um Ihn herum war schwarz. Das schwärzeste Schwarz war es. Er lächelte. Endlich. Endlich in Sicherheit.

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