31.05.09

Welk

Hallo Tiefpunkt. Wunderwaffe und irgendwie Alleskönner Oliver Welke (bekannt aus Stefan Raabs Dunkelshows) sitzt doch jetzt tatsächlich im ZDF hinter einem Schreibtisch, trägt Anzug und Schlips und führt durch eine „Satire“-Show namens „Heute-Show“? Wie zu erwarten war, ist auch dieses Machwerk in keiner Sekunde „lustig“, geschweige denn „satirisch“ und niemals „Show“. Lächerlich vielleicht: Die gequälte Souveränität des Moderators. Aber was will man schon von einem Menschen erwarten, der solche Sachen wie „Der Wixxer“ (mit zwei x!!) verbrochen hat und hier und da mal ein Fussballspiel kommentiert. Kopie Kopie! schreien alle und drehen ihren Kopf Richtung „Daily Show“ und Jon Stewart und das ist dann auch die einzige neue satirische Zutat im ewig dummen namens deutsches Fernsehen. Echt ekelig. Ich freu mich auf die Absetzung in ein paar Wochen.

30.05.09

Ghetto defendant

Aus einem der großartigsten Alben der Rockgeschichte - "Combat Rock"


29.05.09

Klamauk!

Herr Schupelius strikes again!

Ich glaube WIRKLICH dass seine Kolumne eine Verarsche ist.
Toll!


http://www.bz-berlin.de/archiv/die-post-schliesst-eine-filiale
-ohne-abschied-von-den-treuen-kunden-wie-unhoeflich-article472285.html

24.05.09

Die Achtfingerhand, der Hyperlativ














Das leerste Glas,
wie das schnellstwirksamste Medikament.
Von entscheidendster Bedeutung.
Du einzigste Möglichkeit.
Die optimalste Lösung.
Die reinste alle dreckigsten Seelen.



Der Roboter sitzt wieder über’m Gaszähler,
Du meinst da macht er mehr Sinn, nicht?
Du weißt, dass er sich vom Balkon stürzen wollte
wegen seines Rostgesichts?

Vielleicht war das seine Definition von Freiheit. Denn seinen Arm aus Eisen kann man nicht so einfach tätowieren.


Warum konntest Du diese Geschichte noch auswendig?
Das ist doch viel schwerer als Kochen.
Wir waren doch so betrunken in jener Nacht
Das hat mir fast das Herz gebrochen.

Deine Uhr liegt stumm neben meinem Bett.
Klapppinguine


Ich erkenne mich in dir:
Wir irren ruhelos durch wilde Welten.
Und stossen an mit warmem Bier
auf tote Sängerhelden.


Für A.





23.05.09

Cool, cooler, Köhler.


Herzlichen Glückwunsch.
Jedes Land hat den Präsidenten, den es verdient (blahblahblah).Na ja gut, sie sind ja nur so’n Spielzeugpolitiker. Stand ja auch auf der Packung. Jetzt konnte die Bundesversammlung den Kassenbon nicht mehr finden. Walter Scheel hat wenigstens noch Vinylplatten besungen! Diese Errungenschaft klingt heute ziemlich funky.
Und was Weizsäcker am 24.Mai 1998 gesagt hat, war irgendwie richtige Politik.

Wenigstens tun sie keinem weh. Beißen nicht. Warnen ab und zu mal, aber immer mit einem sanften Lächeln. Charmanz! Nicht das man das noch ernst nimmt! Ohgottohgottohgott.

lost

In a straight line
going straight on down
Here I call to you, a favourite friend of mine
Who’s leaning out too far
from the highest edge
I wish that I could say
you take me up, up and away
The sun comes through
Another day is new
and I can't see
sweetest glow, come over me

You changed your sin
to skinny cigarettes
Its springtime in your favourite part of town
The sun comes through
Another day is new
and I can't see
sweetest glow, come over me

Make me wait all night
To greet the morning dew
Oh, what are we coming to?
We look the way
the way lost lovers do.

22.05.09

Cuntstrasse


Nichts bleibt dem Blick verborgen, hier, vor der Toilette, alle müssen hier vorbei, irgendwann, und alle kommen sie heute Abend in die Paris Bar, alle, die üblichen und andere, es ist Berlinale und so ist auch heute Abend alles voll und laut und verqualmt und wir, die beiden unbekanntesten Berliner Stammgäste der Welt der Paris Bar, trinken noch mehr, mehr vom warmen Wodka. Michel kommt vorbei, bleibt stehen, zetert über den Tod seiner Frau und wir sitzen da und schauen hoch zu ihm und nicken hilflos und ehrfürchtig und er lacht traurig und geht dann wieder, aber nicht ohne einen Spruch in die Menge zu blasen, den keiner versteht, aber das ist ihm eh egal, dem Michel, glaube ich.

21.05.09

Erkenntnis 2.0

Ich laufe nur demjenigen hinterher, der schneller ist als ich.
Laut Facebook Quiz bin ich folgende historische Person: Adolf Hitler.
Ich bin aber auch ein kleiner rosa Nippel mit 40cm langem Penis.

Na endlich.

Warum sagt Roger Willemsen erst jetzt, nach so vielen Jahren blasierter, selbstgefälliger vokaler Ausdünstungen, erstmals wahre, nachvollziehbare Sätze?
„Seinen Höhepunkt aber erreicht der Exzess der Nichtigkeit, wo Heidi Nazionale mit Knallchargen-Pathos und einer Pause, bei der man die Leere ihres Kopfes wabern hört, ihre strenge Entscheidung mitteilt. So unterscheidet sie wertes von unwertem Leben.“
Naja, heute Abend ist die Staffel ja vorbei. Hoffentlich darf Seal nicht auftreten.

17.05.09

the buccaneer

My fingers beat the drum along to Squalor Victoria.
The convertible: Gil-Scott Heron singing in fading sunlight
Fading
Profession: Stranger
You know who you are: the buccaneer, the corsair
Nothing is over
"if we should meet again
Don´t try to solve the puzzle
Just lay down next to me
And please don´t move a muscle"

South Kensington, chat protocol fragment, January 2003

R.: my gasstation has stoli.
T.: i know
T.: impressive!
T.: mine has nothing
T.: as you know
R.: yes
R.: but you have R2-D2.
R.: which is a turn on.
T.: that's true .. and I'm sure you
realise that I can not walk past there without thinking
of how sick you are!
R.: is that a compliment?
T.: of course it is

15.05.09

Irgendein Weihnachten in Prag

26. Dezember

Um 5:39 Uhr setzt sich der D-Zug, langsam und polternd, in Bewegung.
Ich sitze mit einer viel zu großen Tasche in einem viel zu verrauchten Abteil mit abgewetzten, viel zu grünen Sitzen, aber immerhin alleine. Außer mir sind, so schätze ich, nur noch zehn weitere in dem gesamten Zug.
Wenn ich nach draußen sehe, sehe ich nichts außer schwarzem Morgen, nichts kann ich erkennen, so sehr sich meine Augen auch anstrengen, kein Licht, keine Straße, keine Häuser, nicht einmal dunkle Landschaften sehe ich.
In Prag angekommen, treffe ich sie in der Eingangshalle des Bahnhofs, ein wenig krank sieht sie aus, aber schön. Schön krank. Sie trägt eine Wollmütze, Jeans, Turnschuhe, ich eine Lederjacke, Jeans, Turnschuhe, keine Mütze.
Es ist kalt in Prag, es schneit, aber nicht viel, ein bisschen Schnee bleibt liegen, aber das meiste verweht irgendwo in der Luft und macht diese fast undurchsichtig und gespenstisch. Sie lächelt mich an, sagt, das sie wirklich krank sei und ich nicke nur, benommen von ihr und der Kälte und ich versuche irgendwie zurückzulächeln, weiß nicht so recht ob es mir gelingt und versuche nur jede Sekunde in Gedanken aufzuschreiben, jede Sekunde mit ihr irgendwie zu behalten, jeden Blick, jede Berührung, die zufällig passiert, denn wir gehen nicht Arm in Arm, der Begrüßungskuss war flüchtig auf die Wange und Prag wird immer kälter an diesem Morgen und die Sicht beträgt nicht mehr als 50 Meter, vielleicht.

Ich sage ihr, dass ich jetzt keine Stadttour will, weil ich Prag kenne, was sie sichtlich erleichtert und so gehen wir in irgendein Cafe und trinken Espresso und reden über irgendetwas unwichtiges und noch immer berühren wir uns nicht sondern sitzen einfach nur da und reden irgendetwas über irgendwen und dann über Prag und über Berlin und über Weihnachten. Ich frage sie, ob die Geschäfte denn alle zu hätten heute. Sie sagt, das wisse sie nicht.
Ich trinke meinen Espresso. Sie trinkt ihren Espresso.
Soviel zu Prag.


(Aus: "Wann ist Schluss?")

13.05.09

not too shabby













midnight to six
dillinger and leroy smart
your cool operator
i miss those nights
of league tables
if i only could turn back time.
now we’re all too busy fighting
for a good place under the lighting
roots
rock
rebel
love

12.05.09

Berliner Architektur-Quartett

Berliner Architektur-Quartett:
Lochfassade – sticht!
Tausche Kollhoff gegen Koolhaas
Ich will den nicht!
Sandstein mit Traufhöhe
Historisch geil korrekt!
Decke undicht, Steine bröckeln,
Moderne, die verreckt.
Stadtschloss wiederaufgeklinkert!
Und weiter geht’s bergab:
Riesenrad am Zoo, ganz hoch
Der Rest der Welt der lacht sich schlapp

(Und diese widerwärtige Kunst am Bau
interessiert doch auch keine Sau.)

08.05.09

Today a.k.a. The coffee at Starbucks didn't taste the same while I was staring at toe-nails painted black

Money spent on books
that told me how to save it
When you’re down and out someday you’re back to make it
I knew my enemy, I heard my rights
But when it’s night I’m lawless
in flashing neon lights

A happy girl indeed,
her wrist tied up in leather
I rather stay away from places where I don’t really matter
Where pirates
chasing Cadillacs
and rusty navy Jeeps
When laughing dark-haired girls
make you sigh at empty seats

Die Zeiten ändern nichts

Die Zeiten ändern sich.
Nicht mich, nein, wie auch
Die Zeiten ändern sich.

Kaum gehalten, kurz behalten
So schön wie keine zweite
Die Zeiten ändern sich.

Die Zeiten ändern mich
Glück verwandelt sich in Grau
Die Zeiten ändern sich.

Uhr zerstört, durch meine Faust
Die Zeiten ändern nichts
Die Zeiten, unabänderlich

Die Zeiten ändern sich.
Ändere dich nicht!
Die Zeiten, unabänderlich

Die Himmel färben
Die Zeiten, unabänderlich
Ich muß härter werden.

06.05.09

Paris Bar bits.

Sisyphus

...and just when you thought you're over it.

Death Cab for Cutie - What Sarah Said

ohne titel

ich könnte niemals höhlenforscher sein
mich kriegt kein forscherfreund
in so’ne enge höhle rein
grottenolme, stalaknieten
höhlen sollte man verbieten
fossilierter steingeruch
hals- und arm- und wadenbruch
tropfsteinhölle, stalakmit
ein irrer, der darin was sieht
klaus mag sehr trophobisch sein
doch mich kriegt kein forscherfreund
in solche dunklen höhlen rein

05.05.09

Parisbartexaslondon

Ich fühlte mich nicht auf Augenhöhe.
Ich erinnere mich noch…als ich auf einem Balkon stand, in London, St. John’s Wood und auf meinem iPod sang Morrissey um sein Leben, so wie er immer um sein Leben singt.
Bardo, Art Bar, Boujis. Der ganze geile Dreck.
Kreditkarten in Champagnerkühlern.
Ich weiß genau, was ich falsch mache.
Ich habe das offene Messer, in das ich laufe, selbst geschliffen.
Mann, wie schön das glänzt.
Ich trinke Bier, alle anderen Champagner oder Gin–Tonic , alle essen. Ich esse nichts, knabbere nur ein wenig an dem vertrockneten Baguette, dass in einem handelsüblichen Brotkorb am linken, äußeren Rand unseres Vierertisches steht, eingekreist von Zigarettenschachteln der Marken Chesterfield, Marlboro Lights und Camel ohne und einem Pacha Ibiza-Einweg– und einem Dunhill – Feuerzeug. Sothebys, Kings Road, South Ken, Chelsea Kitchen.
Und weiter geht's.

04.05.09

03.05.09

28° 37′ 0″ S, 24° 20′ 0

Als wir nach über 10 Stunden endlich in Johannisburg landen, ist die Hitze auf dem Rollfeld fast schon Erlösung von der trockenen Flugzeugklimaanlagenluft der Businessklasse des A 340, der uns, von Wien kommend, am anderen Ende der Welt ausspuckt. Willkommen in Afrika , flüstere ich Dir in dein Ohr. Du lächelst kurz. Die Luft über dem Asphalt flimmert, wie in Hollywoodfilmen. Ja, Flimmern, das können sie, die Filmemacher, denke ich. Im Flughafen warten wir auf unsere Koffer, das Gepäckband rattert, so wie es vor drei Jahren schon ratterte, wie irgendein Maschinengewehr in irgendeinem Vorort, hier, in Johannisburg.
Das Übliche: Abtasten.
“Why are you in South Africa, Mister?”
In der Halle ist es unerträglich heiß. Hunderte Menschen stehen hier.
Wir finden unser Gepäck, mein Koffer ist geöffnet, ein paar Schuhe fehlen.
Dann checken wir wieder ein für den Flug nach Kapstadt, wieder werden wir abgetastet, wieder die gleiche Frage: “Why are you in South Africa, Mister?”
Zum Abtasten, denke ich.
Später sind wir wieder in der Luft, unter uns die Steppe.
Nichts habe ich mehr vermisst als das Bellen der Zebras, denke ich, als ich aus dem Flugzeugfenster blicke.

Dann wache ich auf. Ein Mann in blauer Berufskleidung steht vor mir.
Uhlandstrasse: Endstation.



Bonke abantu bazalwa bekhululekile belingana ngesidima nangokweemfanelo.

02.05.09

Freckled face of yours

Freckled face of yours, I thought you’re glad you’re back
or did you finally discover all the things I lack?
Freckled face of yours, did you ever hear my music?
The essence of my soul, are you afraid to use it?
Keys and tones and words, ejected from the heart,
because music is by far, of all, the hardest part.
Freckled face of yours, I could use some cheers
and now I see you leaving, feeds my deepest fears.
I thought you had the will to jump this silly fence
And give this man despite all things a tiny little chance.