04.07.11

POP

"ich glaube, die welt hat einfach nicht begriffen, wie gross talking heads wirklich waren. und auch glaube ich nicht, dass jeder weiss, das friends wirklich ein meisterwerk war. ausserdem unterschätzen menschen die wirkung von star wars auf das leben im jahre 2011, auch damals, motion control, dykstraflex, android, was wollt ihr denn noch? alles hat doch irgendwie mit liebe zu tun."

JUNE

01.07.11

CODES AND KEYS

Manufaktum ist doch
ein Geschäft für reiche Nazis, oder?
Der Katalog liest sich wie
Mein Kampf für Holzliebhaber.
Alles Nazis.
Nazis wie diese Rockfans,
die bei Konzerten,
ganze Lieder mit Ihren iPhones filmen.
Entspannt Euch mal.
Neulich war ich
in eine Schlägerei verwickelt,
nur 4 Meter von der Bühne entfernt.
Die linke Glatze verlor sein Handy
und schrie
und ich schlug und schlug
wie wild um mich.
Ich traf vielleicht ein paar Mal,
aber vielleicht haben wir auch nur
Pogo getanzt.

NC

29.06.11

STADTFAHRT OST

"Meine Frau und ich sind Mittagsschläfer. Deshalb verkraften wir Zeitzonen besser als andere Menschen. Nächste Woche gehts nach Los Angeles, Vegas. Frisco. Habe mir gestern noch Tickets für Alcatraz bestellt - sollte man immer so früh wie möglich machen. Alcatraz ist sehr beliebt, wissen sie." (Taxi)

Auf dem Zebrastreifen, eine Frisur wie 40 Stunden Seitenwind.
Warschauer Strasse, Currywurst und Pommes,
alles nochmal friteusenmäßig angehitzt.
Die Sonne geht hier unter, hinter den Brücken, sie blitzt nochmal auf, zwischen den jungen Menschen in Band-T-Shirts und zerlumpten Turnschuhen.
Eine Glatze weiter links. Alles halb so wild.
Ein Tross Menschen mit alternativen Lebensideen
und Handbier kriecht schwitzend Richtung Revaler Strasse.
Suche Karte auf bemalten Pappschildern. Keine übrig, keine übrig.


26.06.11

IT WAS THE NIGHT BEFORE CHRISTMAS (SUMMER)

der geduldsfaden, farblos, ist haudünn und angerissen, luftdruck mässig bis beschissen, zu lange am warten dran gewesen (hier spricht man anders als gelesen), die zeit rast durch alle wunden, in etwa vierundzwanzig stunden, ein paar tage nachhall kommt on top, wenn das licht ausgeht: heissts stopp. und zeit zurückgedreht, den lieben gott verprügelt und dann angefleht, lass es alles besser werden als es bisher war, wo bist du, bist du auch hier, ich bin da, zumindest kurz dann vom acker, diese kerze schafft nicht viel, nur geflacker, spielt das eine rolle - wenn ich morgen tanze um mein leben, süßer jesus, lass sie alles geben.

24.06.11

DIESMAL

:
Keine Angst, hier explodiert nichts mehr (sagte der Polizist)
Diesmal ist das Buch wirklich gut (sagte der Schauspieler)
Ab morgen haben sie wieder Internet (sagte die Telekom)
Der Hund beisst nicht (sagte der Marzahner)
Diesmal kommt die Message rüber (sagte der Kreative)
Berlin wird (sagte der Geisteskranke)




22.06.11

ZWANZIG ZEHN

Hängt ne Menge dran
von gestern und heute und morgen.
Ist ganz schön Tränendrüse und so.
Harmonien und Kopfnicken, Hüftwippen,
Faustballen, in der Hosentasche.
Alles, das ganze Programm.
Lachen aber auch, da können sie sich sicher sein.
110 Dezibel auf Kopfhörern, die ihr Geld kaum wert sind.
The unsuspected victim
Sie hat alles schnell vergessen.
Ist ganz schön viel Enttäuschung und Freude.
Nichts passte

21.06.11

DIE GROSSE FREMDE, UFER, SIXPACK


KLEINSTEINCHENWEG IN KREUZBERG 36
UFERSTRASSE LINKS, DAS WEISS ICH
BRÜCKENWACKELN, MORGENSONNE
DANN VORBEI AN ABFALLTONNE
HINTERHOF, WIEVIELTER STOCK
BUDE: ROCKN ROLL BAROCK
REFELEKTORENSTÄNDER
WLANBOXANTENNENSENDER
LEICHTIGKEIT UND WEISHEITSSPRÜCHE
DRECKIG, ABER EINBAUKÜCHE
STYRO LINKS UND RECHTS NE LAMPE,
AUCH WENNS SPÄT KOMMT:
DANKE, DANKE.

18.06.11

1-4




1. DER KANDIDAT HAT HUNDERT PUNKTE
2. ES IST WICHTIG, WIE LIEDER ENDEN
3. KAI EBELS GIRAFFENKRAWATTE IST OPTISCH NÜCHTERN
4. JE DUNKLER DIE STADT, DESTO BESSER

17.06.11

FAST IST ES JULI

nächte, nächte, als ob mir das was brächte, und bäume, mal kahl, mal schneebedeckt, mal voller grün und schwere äste und kinderwägen und auf der wasserrutsche badehosen, im sand davor zwei coladosen, zweitausendelf und sommer, fast, zumindest wärme, temperaturbedingt und augen zu und durch und videotheken an der ecke und kleiner hund an langer leine und stampfstampf im schnee und gebell


14.06.11

SLIVER


death race on a japanese tv set empty bottles panorama on a crusty wooden canvas and red stains that sprinkle dare to remember

/ to maintain a perfection suffered from those winterweeks dirt white studio cassetteplayer coffee hazelnutty liberation dusty hearts its the strangeness its the strangeness that makes a skull look friendly its the strangeness the wild into the wild where turtles dwell and jump you know your way around smoking menthol at five a.m.

11.06.11




















10.06.11

SOMMERFEST, BZ

Der TVB Moderator im hellen Anzug, das Hemd leger aus der Hose, die Haare frisch geföhnt. Your time to shine. Ehefrauen von Anzeigenkunden tragen hier pinke Kostüme und kleine Kunstlederrucksäcke als Handtaschenersatz. Es gibt Wildschwein und Würstchen und "saisonalen Räucherfisch". Der Discjockey ist Mitte 40, trägt auch einen hellen Anzug und steht mit seiner Musikanlage in einem Scheuneneingang. Er wippt mit bei "Sie liebt den DJ" und "Footloose", ist aber scheinbar geistig abwesend bei DJ Ötzi. Er holt sich schnell eine Wurst. Die Musik läuft leider weiter. Der Friseur humpelt zur Sektbar. Der Medienexperte lacht. Das Buffet wird eröffnet. Alle stehen Schlange. Viele Finger zeigen erst auf eine grosse Schüssel mit Gurkensalat, dann auf Frank Zander.
Am Biertisch nebenan redet man über Axel Springer und die tollen Freizeitmöglichkeiten Berlins, es werden ein paar rustikale Witze erzählt. Überall Fotografen, die keine Motive finden, beim Sommerfest der größten Zeitung Berlins.
Der TVB Moderator steht verloren mit seinem Kameramann vor dem Grill, sucht verzweifelt Interviewpartner und blökt: "Film mal das Wildschwein, aber von hinten."

08.06.11

DIE SPITZE DES EISWÜRFELS

"Ach, hören sie doch auf mit ihrem Gelaber. Natürlich ist John Williams besser als es Beethoven jemals war. Nur bin ich vielleicht der einzige, der das öffentlich zugibt. Das ist doch wieder einmal typisch für ihren Zustand, wissen sie? Wenn es einen Ort gibt, an dem sie jetzt am liebsten sein würden, ist doch dieser hier am weitesten davon entfernt. Man sieht es ihnen an, da können sie noch so sehr versuchen, ihre Gefühle zu verstecken. Noch ein paar Wochen haben sie Zeit, bis sie wieder über mittelalte Frauen lästern, die durch die Stadt eiern in exotischen Gewändern, die sie aus exotischen Ländern mitgebracht haben, Saris und diesen ganzen Kram und behangen sind mit Holzschmuck aus Entwicklungsländern und die sich zu Hause geschnitzte Elefanten in ihre Billy-Regale stellen, neben den Kinderfotos und Porzellankatzen aus Porzellankatzenmanufakturen aus den neuen Bundesländern oder aus Dänemark, dem Mekka der Porzellankatzenmanufakturen, aber das weiss ja jeder. Schönen Tag noch."

03.06.11

OLD

the air to breath is merged with dusty snow

at three thirty five, like a lethal flow

the night will fall, no matter if you try to fight it

here's to the day, with hugs, never mind it

are you scared of things you'll never meet

phobic to all stuff that bleeds





02.06.11

OSTAPFEL, KOMMA

Der Billiggrieche war ganz weit vorne, wo sonst alles hinten blieb. Den Erwartungen ein Storno, die man so hat, die man so liebt. Am Anfang, in der Mitte und so kurz vor Ende Ich hätt' noch eine Bitte. Sie wissen schon, geblendet. Aber wenn's dann kommt, schreien alle Oh mein Gott. Und keiner hat's gewußt, das alles vorher schon die Würmer hatte. Denn der Apfel sieht noch lecker aus, auch wenn er von innen schon von Fäule singt

ALTES

Aber ich liebe diesen
Kudammgeburtstag!
125 Jahre miese Stimmung
und Oldtimer und Amiklitschen
und die Stände hier haben
Deftiges und feine Biere
und die ganze Strasse duftet
nach Pilzpfannen
und Reibekuchen
und Friteusen.
Und es ist erst halb neun am morgen,
kurz vor Sommer.

27.05.11

EIN PAAR WORTE WEITER UNTEN

Und ich krieg echt die Krise, wenn ich diese verdummdidummte Heidi Klum nur für Sekunden sehen muß und Ihre Stimme höre in dieser ekeligen Show und wäre mein Fernseher nicht angenagelt, hätte ich ihn jetzt schon wieder aus dem Fenster geworfen in der Hoffnung, er hätte irgendeinen Tatortkommissar getroffen, der unten vorbeistolziert, irgendein Typ aus dieser beschissenen Reihe und es ist mir unfassbar, wie man ernsthaft Sonntags seine Zeit damit verschwenden kann, bemühten deutschen Filmemachern Applaus zu klatschen, die mit pseudo-aufregenden Kamerafahrten ein Taxi durchs armselige Bild wischen lassen und alle zwei Minuten Berlin etablieren müssen, so als Hintergrund, denn irgendwie spielt die Stadt ja auch eine Rolle und dann noch eine wichtige, wissen sie und Zack! schon wieder der Fernsehturm, unter dem sich sogenannte Schauspieler winden und in angewackelten Bildern mit ernster Miene nebulös konstruierte Mordfälle zu lösen versuchen während auf einem anderen Sender Mario Barth und Michael Mittermeier und Atze Schröder sich gegenseitig ihre Finger in den Arsch stecken vor einem, gott weiß warum, Publikum, das nicht aus Schauspielern besteht und das auch noch lacht und alle tragen T-Shirts mit lustigen Sprüchen und jetzt kommt auch noch, oder zumindest, Werbung, aber dann hörst Du dort Cassandra Steen singen, die echt eine gute Stimme hat und sie hat ja jetzt eine neue CD, auf der sie viel zu lange Liebeslieder leiert in schwarz-weissen Musikvideos, die aber nur ihr zweifarbiges Talent zeigen, in Unschärfen und ach kommt die eigentlich aus Berlin, da wo die Taxen durch Tatortbilder wischen, mit Fernsehtürmen und Gedächtniskirchen und dem Potsdamer Platz, von dem die abgetakelte Technohummel Marusha steif und fest behauptet, dass er besser sei als New York und allein dafür sollte man sie bestrafen mit einer Wohnung am Hackeschen Markt oder einer Tonnentasse Folterkaffee aus dem Einstein oder Caras oder Balzac, diesen uninspirierten Coffeeshopdrecksläden, in denen Touristen und Berlinliebhaber auf unbequemen Billigholzstühlen ihre Ärsche plattsitzen und per iPhone ihre Partybilder von der letzten Nacht im Puro oder im Felix oder im Spindler taggen und kommentieren, auf denen aufgeblasene Milchbubis 3-Liter-Wodkaflaschen mit zitternden Ärmchen an ihre Kinderschnuten halten bevor sie kotzend im Taxi sitzen, auf dem Weg zurück nach Mitte oder Dahlem, vorbei am Fernsehturm, vielleicht, wo eben dieses Taxi durch das krampfhaft improvisierte Bild des Tatorts wischt, während am Horizont langsam aber unaufhaltsam eine fahle Sonne ihr erstes Licht über die kastrierte Zwergenskyline der Stadt würgt.

(to be continued)

FÜR MICH

/ irgendwann stehst du auf, am morgen
/ und dein weiches leben bröckelt
/ wenn das geräusch vom untergang untergeht
/ denn stöckeln
/ klackert lauter als die rufe
/ die runterhallen in deine richtung
/ von der nächsten stufe
/ für den moment die gute welt
/ fast zum greifen nah
/ doch jeder weiss und lacht sich schlapp
/ bald bist du wieder da

25.05.11

2232



DER LANGE TRECK (IM ZDF)
BETTFLUCHT UM FÜNF UHR DREISSIG / INSTANTKAFFEE BESSER ALS SEIN RUF
(ZUMINDEST BESSER ALS TEE)
BBT UND HIMYM / BETROGEN UND AUSGENOMMEN VON HUPFDOHLEN
(TANZEN, TANZEN, ANIMIEREN)
UND DIE IN DER NACHT IHREM GEWERBE NACHGEHEN
NACHGEBEN

22.05.11

DAS GROSSE KAUERN

Noch im Taxi,
in einer manikürten
Hand der Wodkatumbler
aus dem King Size, dem
Himmel und der Hölle,
selbst die Eiswürfel
sind noch frisch und prall
und in den Ohren das
vertraute Rauschen
und selig sind wir
und die wenigen Lichter
ziehen vorbei an der Scheibe
aus Sicherheitsglas,
die uns schützt
vor dem da draussen, oder umgekehrt.
Später dann, ich kauere
mit angezogenen Beinen
und leicht nach vorn
und hinten wippend
in einer Ecke meines
Wohnzimmers und
freue mich, dass ich
in Berlin wohne.
Man vermisst sie
schon in solchen Momenten,
man vermisst sie schon.

20.05.11

HARLEM RIVER DRIVE



we should take the turnpike now
and be missed before the morning dew
i had too many fools i counted on
lazy cities got me down
get me out of here.

112B

Er saugt dich von der Strasse, spuckt dich aus, nach innen. Stehende Leichen, neben Dir. Rechts, vor dem Sofa, steht er dann. Die Theke wirkt wie eine gigantische Krücke, die ihm noch so grade Halt gibt. Ein Übrigbleibsel von letztem Jahr und dem davor. Seine Nadel springt immer wieder auf die schlechteste Stelle zurück. Man hätte Dir sicherlich die Hand ausstrecken können, nicht nur an dem Abend, aber irgendwie passt das nicht zu mir. Die Musik dröhnt, ein paar Hände sind in der Luft, die bemalten Lampenschirme wackeln. Der DJ ist gut, weil unbekannt. Hinter der Bar ist vor der Bar. Es regnet Servietten. Du wankst. Ich rede mit dir, mit nüchterner Überheblichkeit. Du antwortest irgendetwas, aber es kommt nicht an bei mir. Irgendwann bist Du plötzlich verschwunden. Gott sei Dank. Es rücken bessere Menschen nach und kreischen ihre Bestellung Richtung Bar. Ich werde geschubst und bedrängt, irgendeine Hand an meinem Hintern. Später trage ich einen goldenen Zylinder auf dem Kopf.

16.05.11

CHOLERA, ÜBERNEHMEN SIE.


Diese verdreckte Shisha rauchend, und dann kamen sie mit ihrem 40 seconds und all den anderen Druffbaracken und xxx mit rotlackierten Schuhsohlen und diese ganze kleine Familienwelt und das professionelle Geld-aus-der-Tasche-Saugen.
Deine Taubheit kam Dir viel zu passend.

Im engeren Sinne ist Dummheit die mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen angemessene Schlüsse zu ziehen. Dieser Mangel beruht teils auf Unkenntnis von Tatsachen, die zur Bildung eines Urteils erforderlich sind, teils auf mangelhafter Schulung des Geistes oder auch auf einer gewissen Trägheit und Schwerfälligkeit im Auffassungsvermögen.

Siehe auch: Verständnis logischer Zusammenhänge

Ex und Popp und Charlottenburger Cocktail (1990)




Your mental teenage girlfriend

amongst stripper friends


Siehe auch: Sinnliche Liebe ist den unvernünftigen Tieren eigen.
Die menschliche Liebe nun ist wechselnd, wie der Gegenstand, der sie verlockt

12.05.11

DÜRRE

Schauen sie in diese Gesichter. Jeder ist glücklich. Wenn der Wind am Zoofenster durch die Joachimstalerstrasse fegt, wird Charlottenburg zum schlechtbesuchten Luftkurort. Bei Hugendubel am Breitscheidplatz schlurfe ich kurz die Regale entlang, greife mir dann ein Buch, weil es mir ausserordentlich dick erscheint. Ich schaue nach: tausend Seiten, wow.
Soho House. Eloquentes Rumgehänge am smaragdfarbenen Pool. Unentrinnbar ist der Blick auf die hässlichste Stadt. Elend vor sich hin dämmernde, französische Trip Hop Bossa Nova Mucke kriecht aus teuren Boxen, Blahblah mit kostenlosem W-Lan, doch nichts kann unsere Launen trüben. Schauen sie in diese Gesichter. Jeder ist glücklich.

05.05.11

ICH HABE SEIT 15 JAHREN MEIN TAMAGOTCHI NICHT GEFÜTTERT

oder wenn du aufwachst, um vier Uhr
und deine gaensehaut wird gross wie pickel
weil du dich ekelst vor anderson cooper,
mit einem lauten new york im ruecken,
verdammte zeitverschiebung.
compounds, ueberall. warum schlaeft denn keiner?
oder wenn du liegst, mit weit geoeffneten augen,
am abend, und hoerst ihnen zu
und du musst wirklich zugegeben,
dass das alles perfekt ist,
was von ihnen rueberkommt und herzzerreissend,
aber vielleicht gerade deshalb widert es dich an. warum schlaeft denn keiner?
oder Im doppeldeckerbusobergeschoss,
wo es nach haarspray riecht,
aber nur ein alter mann sitzt hier
und spielt mit seinem regenschirm.
wir waren doch im graffiti, am Adenauerplatz,
um sechs Uhr, oder sieben. Warum schlaeft denn keiner?

30.04.11

KONFETTI

die poolliegestuhlszenerie / sieht aus ein vergilbtes wallpaper-foto von 1992 / am abend wirst du hier gepiekt, von landmücken / die vom wasser her dich attackieren / während drinnen lackschuhträger ihren hummer anvisieren / und auch hier: alles kunst, aber immerhin trägts einen namen / du rennst jetzt weg / tauchst ab, rein in den raum / rechtsfrei, gibt's noch kaum / doch kräuterschnaps im morgengrauen / hier schreien sie und singen / in deinem haar steckt eine rose / doch vor allen dingen/ buntes kleinkonfetti in allen unterhosen / du willst hier begraben werden / fauchst Du mir lachend zu.

28.04.11

UM OSTERN RUM

schmierlappen ruehren die nullachtfuffzehn pasta im parmesanlaib
vor staunenden touristen an
beim kudammitaliener oder huebsch verkuschelt
nahe kollwitzplatz.
be berlin journalisten, die zwei worte gradaus schreiben koennen,
weil sie nicht reden koennen.
ein liebender stirbt staendig, bis er tot ist.
und so lange malst du um dein leben
bis sich stift und blatt monochrom ergeben.
how i met your mother.
ekelig: menschen die immer wieder betonen
dass sie schwarzweissbilder moegen.
ich hab von deiner droge nie gehört
gott sei dank
denn sie klingt atemberaubend schön.

24.04.11

ORANKE, RELOADED



fuer die mutter der nation

sind kuesse nur ein hungerlohn
spannbettlaken, saftgetraenkt
bettgeschicke, missgelenkt
von natur aus eher schuechtern
zumindest ab und zu und nuechtern

an den schienen, dunkelheit.
gradeaus ins nichts der stadt.
tauben picken pflastersteine,
hast du grade langeweile,
hier kommt hin, wer alles hat.
Endlich heller, spatzen piepen,
waer ich doch im bett geblieben,
und nicht wie immer, wach um sechs.

die nacht hat hier ein ende,
fruehlingssonnenwende,
lichtenberger mondgezeter
weicht dem tagesaufgang spaeter,
hochstand unter kahlen baeumen,
zeiten wischen. maenner traeumen.

ein hund wischt leise durch das holz,
auf dem boden liegt dein stolz,
stochernd mit dem stock im moos,
frage ist: was mach ich bloss?
heimfahrt gegen acht uhr zehn,
leise war das wiedersehen.

21.04.11

12/72

Es wird lauter in dem Raum
Dunkelluft, ich seh dich kaum
Der Tisch war rund und mittig stehend
trotz Brille, jeden übersehend
Es ward getanzt wie damals Gogo
Nur unbezahlt, nicht wie im Soho
Bügeleisen, Teppich, Schrank
Am Abend ausser Rand und Band
Jede Nacht die Woche raus
Immer Auto, graue Maus
Du bist und bleibst ein Rätsel mir
Hier riecht es unverschmämt nach Dir.





20.04.11

B 3

Du bist noch ganz berauscht von einem Film, den ich nicht verstanden habe.
Deutscher Film, natürlich, aber immerhin ein kurzer. Die Schrecksekunde tat wie ewig weh.
Um uns herum Leute aus anderen Städten, die wohlmöglich noch kleiner sind als dieser Ort denn im Foyer habe ich gehört wie eine junge Frau ihren Bekannten fragte, was denn dieses Wasabi sei, dass den Nüssen ihren Namen geben würden. Die Dame hat den Film wohl auch verstanden. Hier und da ein Filmkenner, leicht zu erkennen. Mit Brille, immer schlecht gelaunt, faltiges Gesicht und verwaschene Kleidung. Filmkenner sind nicht schön anzusehen, Filmliebhaber aber auch nicht. "Liebhaben", wie klingt denn das. Alle erschiessen.

Freundschaft ist doch nur ein lästiger Reflex, so wie wenn man mit der flachen Hand nach einer Mücke schlägt, die einem in die Wange sticht.
Du und deine Gesichtsdisko im Asphalt / Aufgekleisterte Semimenschen.
12 Stunden später, Rollkofferkolonnen von Wochenendtouristen, Bahnhof Zoo und Orankemauerchillerei inklusive Sonnenuntergang.

Um vier Uhr bin ich aufgewacht
und Rebecca lacht und grüßt
so anonym, so wunderschön
am Donnerstag, ein Wiedersehen
im Fernsehen, im Fernsehen.

15.04.11

FUSSREISE, KLEIN


Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

(H. Hesse)

14.04.11

B

Es war viel Dolberg, Rodelberg, es war eine Menge Captain Future, es gab die Puppenkiste und alles und es war Silas und So Isses, doch es war nie Berlin. Du wirst dich wundern, es war viel (oder hauptsächlich) Klaatu und Bossk und Dengar und Zuckuss.
Tod, Auszug, Köln. Es war O.T. und Jugendzentrum und Südstrasse und Jonathan, die Bar, und Klaus und die Alte. Es war Grag und Shakin Stevens und eine Wanne, von Kopf bis Fuss in Jeans und er war gewickelt in einen Union Jack und "Green Door" schepperte durch das Badezimmer und der Vater stürmte herein und ohrfeigte ihn unter Tränen und er verstand nur Bahnhof und erhob sich wie die Mumie aus ihrem Rock'n Roll-Grab und packte 6 Jahre später seinen Koffer und floh nach Paris und irgendwann auch nach Berlin, doch Berlin war es nie. Wer macht den Plan, am Anfang?
Es war immer Uentrop, glauben sie mir, es war irgendwie immer Uentrop. Auf jeden Fall war es nie Berlin. Dann starb Mutter. Und dann wurde Tom Hanks ernst. Dann fiel die Mauer.
Mark Hamills Unfall kam Lucas sehr gelegen. (Zitat)
Es war die Auguststrasse und die Friedrichstrasse 103 und der Toaster, ach, der Toaster. Doch immernoch war es nie Berlin. Walfisch, Suicide, 90, Fischlabor. Es ging bergab. Internet. Handys. Niebuhrstrasse. Jetzt war es Berlin.


HAUTCREME 2004

Mein Fernseher im Wohnzimmer steht nur einen Meter von der Couch entfernt, da die Fernbedienung kaputt ist, muss ich per Hand umschalten und dafür will ich nicht aufstehen. Aber meist nutze ich die Füße. Ich zappe von Kanal zu Kanal und bleibe bei der neuen Nivea-Werbung hängen, immer wieder, denn ich liebe eines der Models. Ich sehe den Spot jeden Tag und jedes Mal schlägt mein Herz höher, so schön und verdorben ist das brünette Mädchen, das sich seine Beine mit irgendeinem Scheiß eincremt, während im Hintergrund Ihre Freundinnen um die Wette strahlen. Sie lümmeln sich auf einer schicken Sitzecke in einer schicken, hellen Wohnung, die so aussieht wie eine Wohnung in einer Nivea-Werbung. Die amerikanische Küche aus gebürstetem Edelstahl mit dunklen Rosenholzoberflächen und einer Espressomaschine und Tropfenlampen, im Wohnzimmer ein Lounge Chair, ein großer Esstisch mit Arne-Jacobsen-Stühlen und einer gigantischen Vase mit einer noch gigantischeren, einzelnen, undefinierbaren Pflanze darin und in all der unfassbar stereotypen Umgebung sitzt die Göttin und cremt sich ihre Beine ein und lächelt mich an und ist glücklich und ihre Freundinnen sind wirklich gute Freundinnen, die gerne bei Ihr zu Hause sind, nicht zuletzt wegen Nivea und der Espressomaschine, vermute ich.

FRÜHLING 3


And just to lay with you
There's nothing that I wouldn't do
Save lay my rifle down
And try one, and try two
Guess it always comes down to
All right, it's okay, guess it's better to turn this way
But you, my soiled teenage girlfriend
And how you are furrowed like a lioness
And we are vagabonds
We travel without seatbelts on
We live this close to death
And try one, and try two
Guess it always comes down to
All right, okay, guess it's better to turn this
But I won, so you lose
Guess it always comes down to
Alright, it's okay, guess it's better to turn this way.

t J.

FRÜHLING 2

.

Willkommen in der Nähe Potsdams
Leichte Böllerschläge auf den Hinterkopf
betäuben den depressiven (oder / und lichten) Großstadtzopf
Unterkühlte Bussitzreihen mit Weltstadtlaien,
die klapprig auf defekten Heizlüftern schreien (ohne Ton),
doch Gottseidank bemalt von Immigranten, wenn auch unschön,
Kratzer auf Scheiben, bedenklich hakelig die Zeichen hier,
ein Rinnsal aus Bier trifft auf Butterbrotpapier
der Kinder hier.
Es riecht nach nassen Hunden
die klamme Hosen liebkosen, liegend (im Bier),
sie hecheln nicht, kein Mensch hechelt hier,
denn es fehlt an Wärme und Eile und alle haben Zeit,
obwohl das hier doch Großstadt ist?
Und egal wer verschwindet, keiner wird hier je vermisst.
Bimm Bamm Mitte, nächster Stop
auch so'n Flop wie Hip und Hop.
Regen auf Verbundglasscheiben
Immerhin, die Augen auf,
das Leben nimmt dir Deinen Lauf.

12.04.11

FRÜHLING 1

.

Gestern:
Am Grill dudelte ein Saxophon
ganz Mitte konnte's hören
Die halbe Stadt, ein Vakuum
Als wolle sie nicht stören

Heute:
Regen übermannt Sonne: kacke.
Ich staune, dann: Daune (Jacke)

JEANNE MAMMEN ETC


Spurlos / die Namen werden durcheinandergewuerfelt und
Gesichter wurden konturlos,
jeder Stoss ein Versuch den Schmerz zu verlagern,
das Hadern, zu verletzen, vielleicht zu versetzen,
/ denn nur die Verletzten sind die,
die begehrenswert sind
und es rinnt jeder Tag durch die Finger der Nacht,
du hast noch gelacht,
warst knietief im Schnee
gehst in Deckung
das naechste Mal tuts sicher weh.


08.04.11

THE RAZZIE, IN DEUTSCH

Es sind meist nur diese Anlässe, bei denen man sie zu Gesicht bekommt.
Sie sind zurück. Mit Glamour. Die Clique. Mit Filmen im Gepäck, die kein Mensch je gesehen hat. Man bewirft sich mit Lolas, dem deutschen Pendant zur amerikanischen Goldenen Himbeere und normalerweise würde da der Duckreflex einsetzen aber nicht hier, hier freut man sich und greift in die Luft und lacht und winkt und weint auch mal ein wenig, wenn eine Kamera in der Nähe ist.
Barbara Schöneberger enttäuscht nicht, wie immer wirkt sie fehl am Platz.
Hier wichst zusammen, was zusammen gehört.
Der deutsche Filmpreis.
Selbst Helge Schneider sieht blass aus. Und überhaupt, warum turnt dieser widerliche Mittermaier über jede Bühne, die in Deutschland aufgebaut wird?
Dann: Wim Wenders schlurft bedächtig zum Mikro und faselt sein Blabla, ein paar Leute applaudieren. Ich verstehe ihn nicht. Er spricht so, wie er Filme macht. Zuviele Sätze mit zu vielen Pausen. Unerträglich lang.
Nischenprodukt deutscher Film.

(Florian D. Fitz: Filme über Behinderte bringen Preise. Und zwar einen ganzen Abend lang.)

Und während Glitzerwurst Barbara Schöneberger hinter der Bühne nervös an ihrem hochgeschnürten Busen nestelt, steht auf der Bühne Alexander Fehling und murmelt das vielleicht einzig echte Wort, das an diesem Abend fällt: Tittenfick.


06.04.11

APRIL

hand in hand an einem lauen fruehlingsabend ueber kuechenmaschinen reden und so langsam gehen bis man fast stehenbleibt. dann er, ganz in leder, sie in samthose und kein laut ist zu hoeren ausser knarzenden tierhautgeraeuschen.
flushing ambitions
when i left my home to search to fall in love with you, i realised. I hadnt gone anywhere. teile nicht unsere musik, denn sie gehoert dir nicht. ausgenommen du, war alles wunderbar, ausgenommen du, war fast alles klar. ausgenommen du, war der gedanke frei und ausgerechnet du, warst da nicht dabei . erotikfilmdateienordnerfehler, gerade jetzt am hellen morgen, wenn das hier jetzt so weitergeht, mach ich mir keine sorgen. du wolltest nichts von dem was ich war. schlaf.
ist das einzige was zaehlt. der traum war meine erste liebe und er drehte sich um dich. umdudelt von deutschem zeitlupensoul wie cassandra steen, die kleine ekelige musikvideomachwerke am morgen aus dem fernseher in meine weichteile kotzt .
Gesendet mit BlackBerry von Vodafone, motherfucker.

05.04.11

ABC

(...) das geseier bauchmuskelgestählter, in abgetrennten ecken rumhüpfender blutsaugerinnen, dass sie entwaffnend und bis zur perfektion beherrschte, enthüllte seine schäbige vergänglichkeit erst viel, viel später. we love berlin und german wasted youth stand auf ihren kappen und kleidern und ich dachte nur oh du widerliches neues spießigtum, wieviel missetaten gehen denn auf meine (unbedruckte) kappe, dass ich hier sitzen muss, in der zeitschleife, die nacht heißt.
nichts sagte mir hier was. nicht die musik, nicht das geseier, nichts, rein gar nichts. sie nahm immer mehr und mehr und mehr und mehr und gab nichts ausser einem lächeln dann und wann oder einem kompliment, welches sie in jene richtung fauchte, in der ich zufällig stand. kein verlust, kein verlust.

30.03.11

A SINGLE CARE

If things have gone
up in the air, what should
we really do.
With no man
in sight who
is taking us with
the crowds.
The town will
surely talk,
the people turn away.
Fact, not fiction.
For the first time in years.

28.03.11

THX 1138

Kragen hoch, die schmale Jacke ist zu dünn für diese Zeit und Du lachst und schubst mich und ich falle beinahe, aber eine Laterne fängt mich und ich klammere mich fest und küsse den dreckigen Stahl und Du lachst und pfeifst irgendwem hinterher, doch es ist zu dunkel und ich erkenne nichts als Umrisse, wie ich auch nur Umrisse von den Häusern erkenne, die hier leider stehen, überall, auch jetzt, in der Nacht und wohl am Morgen auch und immer.
Der Wein war so wie Du ihn wolltest, Du arrogantes Arsch und ich lache mich halbtot über alles was Du sagst, ja, ich biedere mich an und ich weiss dass zumindest Du mir nicht das Geld aus den leeren Taschen ziehen willst und das ist jetzt auch egal und Du stößt mich in ein Taxi und keifst den übelriechenden Fahrer an und wirfst ihm dein Ziel an den lockigen Kopf und während ich noch bezweifle, dass er verstanden hat, tuckert der alte Passat über die Friedrichstrasse Richtung Norden. Irgendwo steigen wir aus und umarmen uns, aber nur um uns vor dem Fall zu bewahren und wir laufen eine Strasse entlang, irgendwo in der Mitte dieser schlimmen Stadt und dann finde ich einen Pflasterstein und hebe ihn auf und zerschmettere damit das zugeklebte Schaufenster eines angesagten (so sagt man) Schuhladens und lange mit meinen dünnen Armen in die Auslage und greife nach einem Paar schwarzen Schuhen und schenke sie dir und Du lachst und drehst dich weg und biegst in eine kleine Nebenstrasse und ich bleibe stehen und schaue dir hinterher, mit den Schuhen in der Hand und schliesse meine Augen und denke an die Person, die Du so sehr hasst.

26.03.11

EX REX

ich bin heut morgen aufgewacht
und wusste, hier muss nicht alles stimmen
Ich bin ein theropode unter lauter schmetterlingen.
wann war ich denn so frisch wie dieses ding?
Ich bin ein theropode unter lauter schmetterlingen.
Ich war einfach nur nervoes, mehr war ich gar nicht mehr,
ich war nur wie ein wal im kalten mittelmeer.
schaust die welt von oben an,
du grund fuer alle schmerzen,
sammelst deine maennertraenen
wie nero die sesterzen

23.03.11

A LIGHT THAT ILLUMINATED NOTHING

Café am Neuen See im Regen
und vier Zigaretten auf dem Leder
Ich habe Dich nie zugegeben
fand heute Worte aus 'ner Feder
Gitarrennarbenfingerkuppen
Rotweinränderfleckenholz
Mit Videospiel und Filterfluppen
Rockermusik, Trinkerstolz






17.03.11

SUPI DUPI RIO

Das sind doch alles verwirrte, talentfreie, junge und doch schon ausrangierte Models mit dünnsten Stimmen, die mehr wimmernd als singend gegen etwas ansingen, was im Lernbuch unter "Melodie" stand. Warum funktioniert ihr denn nicht? Ist denn dauerhafter Kokainkonsum nicht doch die beste Lösung für Euch? Runter von der Strasse? All die Katzenbergers dieser Welt werden auf euch hinabsehen und die Köpfe schütteln. Es geht immer noch schlimmer. Musikalischer Schüttelfrost, mehr ist das alles nicht.
Achja, und: Nicht alles was Nieten hat, kann man auch anziehen. Schämt Euch.

LUX

Vernebelte
Regenschwaden
ohrfeigen
meine
Stadt
und
geben
ihr
das,
was
sie
verdient.


15.03.11

PAGES

12.03.11

SA

Und du, Unter jedem stein die hoffnung suchend Und nun, Den schlamm als gold verbuchend, Geh zurueck in dein bett Und ueberpruefe deine traeume - Die nacht ist die braut des kuenstlers, doch enger sind die raeume, wenn erstmal tageslicht erbricht ueber der lichtung... und dem wasserspiegel, es ist jetzt herbst und wie ein junger igel, suchst du einen pappkarton fuer obhut, ach du machst das schon und gut...denkst du immer wieder bis auch langsam dir die glieder stocken denn diese nacht war weit zu kalt, du zitterst, stoppst und aus der ferne, wirst du angepfiffen, in den clubs dieser stadt und fragst dich einundzwanzig jahre lang: was hat mir das gebracht?

08.03.11

RE.:

Für K
Ich bin der Welt abhanden gekommen/In schwarzer Morgenroete/Ich habs zu spaet von ihr vernommen/Ich bin dem Hier entglitten /Ich habs erkannt am Morgen/Am Abend war noch alles da/All die zweifelhaften Sorgen/All die Tritte, die du wagst/Ich bin der Welt entrissen/Aetherisch/leicht ich schwebe/Bevor ich ganz verschlissen/Ein Rest blieb mir vom Leben /Doch ich bin groesser als das alles/Die Narben auf der Innenseite/Sind nur schönste Ornamentik

05.03.11

ANNO

der hundeplatz ist rasiert, hast du's schon gesehen?
im graffiti am adenauer platz, in begleitung,
nach einer nacht, am morgen, in waerme
und mit grossen bieren
in viel zu kleinen haenden.
die stadtnutten, die stadtnutten.
im stromkreis der erinnerungen riecht es bitter nach gummi.
und die stadtnutten, die stadtnutten.

03.03.11

DA DA , GENAU DU!

ein vorbild der anforderungen verrueckter leute / und der kleine, schmierige und unsaeglich humorlose d.
und ach, ja, hauptsache ostblock?
verwickelte theorien ueber beziehungsspiralen, eingebildete verschwoerungstheoretikerinnen und Fragen nach : wann? wer? ich? warum? zu dumm, zu dumm.

Golddigger

die duemmsten waren die ersten die hungern mussten, hungern nach aufmerksamkeit und einer reinen weste, nachdem sie den schlammbaedern entstiegen sind, die sie selbst gewaessert hatten.

was fuer eine kleine welt. und was fuer eine beilaeufigkeit, bevor alles in einem strudel im trichter deiner bedeutungslosigkeit sicher und endgueltig verschwindet bis es nur noch blasen furzt.

Get a life!!

26.02.11

25.02.11

TRAUM

KITTY CHENG INS ASPHALT INS KING SIZE. AUF NULL
TRUST INS COOKIES INS KING SIZE. AUF NULL
SOLAR INS MAXXIM INS KING SIZE, INS NERO, INS NERO. AUF NULL
UND DAS ALLES WÄHREND ICH SCHLIEF
DIE gedanken KÖNNEN SIE SICH SPAREN
ICH BIN SCHON LÄNGST AM HORIZONT
DORT, WO ANDERER LEUTE FINGER ZEIGEN
ICH ERTRAGE DIESE BLONDEN HAARE NICHT
WAS MACHT IHR DRAUSSEN IN DER NACHT
HABT IHR ALLE KEIN ZUHAUSE
IHR SUCHT NACH MIR, ICH BIN MIR SICHER.
ABER HIER, NEIN HIER BIN ICH NICHT MEHR.

You can't hold it too tight/These matters of security/You don't have to be wound so tight/Smoking on the balcony/But it's that sleaze in a park/You women you have no self-control/The angels remark outside/You were known for insatiable means/I don't know a thing/I've seen love, and I followed the speeding of starlight.





REISE 3

Am Freitagmorgen in New Jersey
Kleinstadthorden, very flirty
Neuer Traum: Das Rapperduo
mit Hosensaum wie Patrick Nuo
Keine Nacht mehr ohne Schlaf
Aufgewachtes schwarzes Schaf



24.02.11

REISE 2



If yourself is found
falling apart
I'm sure, I'm still on
following home
i had a dream
that i was your substitute
for things you cursed
in the USA

If yourself is lost
on the interstate
I will be kneeling
at Washington Square
i had a dream
that i was in your way
for things you cursed
in the USA

If you lack some luck
on the Jersey side
I will be humming
the same old songs
i had a dream
that i was in your way
for things you cursed
in the USA



Gold and Rose and Lilac, too
Marching down 5th Avenue.



REISE 1

Auch hier, in New York, kaffeeduftdurchsiebte Amateurcharmanz im Frühstücksfernsehen und Spin-Offs und Lautstärken und Menschen, vor allen Dingen Menschen. Echte Menschen. Menschen aus Büchern, oder Spin-Offs, aber vor allen Dingen: Menschen. Der erste Schritt vor die Tür ist der letzte selbstbestimmte, Du wirst weggefegt, mitgefegt von Menschen, von echten Menschen, mit richtige Armen und krummen Beinen, schönen Beinen und schon bist Du 3 Blocks entfernt im Überall. Hier ist kein Mitte, hier ist eine Stadt. Wirf Deinen Koffer weg. Hier, in New York.

23.02.11

DRECKIG, DRECKIGER

Und mehrfachgenutzte Lieblingslieder
so einfach entzaubert man besonderes
Luegengebilde, größer noch als Ozeane
dahinter nur vertuschte Brackwasserlöcher
Der Geruch ist unversteckbar
Sie hat nichts verstanden
Nichts glitzert schöner
als altes Fett auf kalten Pizzen
Es sind ne Menge falscher Namen
Und amateurhaftes Rumgehopse
in billiger Unterwäsche
Mehr ist das alles nicht.


19.02.11

ONE TICKET LEFT

Kein Mensch kann verlangen,
das ein Mensch bereit ist
für den Klang
nach so kurzer Zeit.
Du verlierst den Blick für das Schöne,
die Welt verdunkelt sich.

18.02.11

MINOR BLUE

minor blue

und alle deine freunde sind Alkoholiker
und kleine dicke Maedchen,
die sich nachts an alte Maenner werfen, genau wie du,
genau wie immer, genau wie frueher, nur noch schlimmer.
eine leere rote Vase und
keine chirurgisch optimierte Nase
die ganze Welt nur eine Blase und Familiengerangel,
alle baumeln an jener Angel,
die immernoch das Gestern haelt, in kleinen kalten Fingern
und kleine alte Spinner und ach
soviel zu keuchen, wenn man keuchen wirklich kann
und muss, wie meist
und sich zu beherrschen weiss

16.02.11

WIE EIN LOCH IM LOCH

Ganz schön hinterlistiges Gerede,
von einem Mensch, der sich verkauft
Immerwährend jene Fehde
und nie ein Tag, wo sie verschnauft
Macht sich zuviel Sorgen immer
meistens in der Nacht, sie weiß
Jedes Lachen macht es schlimmer
Keine Ehrlichkeiten, nur noch Scheiss.
Cockfarm, mitten Dunkelheit
Im Kellerloch der Nachtgestalten
Im Raum, bemalt mit Eitelkeit
gehen die Jungen mit den Alten
Nein, ich bin nur ein Phantom
Ich schlafe nachts am meisten nur
mit einem wachen Elfendom
Ich bin längst weg zur Tageskur


15.02.11

14/02/2011

Ein verwandter Ort
und kein Montag fängt dich auf
in Hohenschönhausen
Sargnägel von Eisen Adolph im Gepäck
und aufgereit auf Gummizug:
Grüne Perlen
die sie nie wollte.

07.02.11

FILM NOIR





















zweiundzwanziguhr, erstkontakt
dreiundzwanziguhr, der freund im polo
es regnete
vierundzwanziguhr,
weltrekordverdächtige vernichtung
zitterndes herzrasen und einuhr
batteriebetriebene musik
korkenzieher, vierter einsatz
regen gegen scheibe
zweiuhr
themenwechsel
brocken fremder zungen
um dreiuhr
schlüpfriges gelände
im kopf,
nur im kopf
halbvieruhrmorgens
oder
vieruhr, vielleicht
aufwiedersehen

02.02.11

SOMMER

Es war halb fünf Uhr am morgen,
alles versagte und doch starb keine Hoffnung im Blitzlicht, solange die Ausgänge noch geschlossen waren.
Um halb sechs Uhr am morgen,
am gleichen Tag, war schliesslich jeder betäubt.
Um halb sieben Uhr am morgen,
war alles wie immer.

With my false drift to you
and you made it snappy
like no one dared before
I knew things will twist

I love the morning
wash your hands off of it
I'm gonna melt the snow
that keeps you locked
in suns, you fucker.


I don't know how
I made it til now.