Als am 3. Juli um 18:02 Uhr der Autokorso seine Strasse Richtung Kurfürstendamm runterdampft, mit wehenden Fahnen aus Schwarz-Rot-Gold und ebenso bemalten afrikanischen Plastiktröten, sitzt Peter in seinem schwül-warmen Wohnzimmer, nur mit einem T-Shirt bekleidet und trinkt lauwarme Fanta. Und während er da so sitzt, halbnackt und verschwitzt, böllern draussen die Knaller und verwandeln den Kudamm in ein nebeliges Kriegsfeld auf dem nur noch die Deutschen flaggenschwenkend stehen und den Sieg Ihrer Mannschaft über Argentinien beschreien. Es ist WM und es ist Sommer und es ist ein heisser Sommer. Als Peter heute morgen aufgestanden ist, zeigte das Thermometer bereits 30 Grad und mittlerweile mag es wohl fast 10 Grad mehr sein, wie gesagt, es ist heiß.
Nur ab und zu hat er mal zum Spiel gezappt, blieb aber immer wieder bei Not another Teen movie hängen, Screwball, Highschool, oder wie das heisst, dachte Peter. Irgendwie war das lustiger. Fussball mochte er nicht so, müssen sie wissen. Und Public Viewing mochte er auch nicht. Das Vorrundenspiel gegen Serbien, da saß er mal an einem aufgeschütteten Beach hinterm Hauptbahnhof mit 1000 anderen Menschen aber nein, das mochte er nicht. Er mochte überhaupt sehr wenig, der Peter. Oft war ihm die Anwesenheit von Menschen schon zuviel. Musste er einkaufen, tat er es meist früh am Morgen, wenn die Strassen noch leer waren, leerer noch als am Mittag oder so.
8. Juli.
Um sechs Uhr saß er meist im Waschsalon, nicht mal die Sonne war zu sehen, nur ein paar schwankende Menschen, die gerade auf dem Heimweg waren als sein Zahnpastamundduft mit fremden Bierfahnen kollidierte, Ecke Düsseldorfer Strasse. Nur der alte Penner mit dem Gepäckwagen duftete wie jeden Morgen. Wie immer schlug er sich die Hand auf’s Herz und grüßte Peter mit „Guten Morgen, Habibi“, und Peter nickte und lächelte und lauschte dem Quietschen der Reifen des Gepäckwagens des alten Penners.
Sonnenaufgangsstrassentrauer und ein silberner Japaner,
nicht nachzudenken, das macht einen nur noch trauriger.
Nur ab und zu hat er mal zum Spiel gezappt, blieb aber immer wieder bei Not another Teen movie hängen, Screwball, Highschool, oder wie das heisst, dachte Peter. Irgendwie war das lustiger. Fussball mochte er nicht so, müssen sie wissen. Und Public Viewing mochte er auch nicht. Das Vorrundenspiel gegen Serbien, da saß er mal an einem aufgeschütteten Beach hinterm Hauptbahnhof mit 1000 anderen Menschen aber nein, das mochte er nicht. Er mochte überhaupt sehr wenig, der Peter. Oft war ihm die Anwesenheit von Menschen schon zuviel. Musste er einkaufen, tat er es meist früh am Morgen, wenn die Strassen noch leer waren, leerer noch als am Mittag oder so.
8. Juli.
Um sechs Uhr saß er meist im Waschsalon, nicht mal die Sonne war zu sehen, nur ein paar schwankende Menschen, die gerade auf dem Heimweg waren als sein Zahnpastamundduft mit fremden Bierfahnen kollidierte, Ecke Düsseldorfer Strasse. Nur der alte Penner mit dem Gepäckwagen duftete wie jeden Morgen. Wie immer schlug er sich die Hand auf’s Herz und grüßte Peter mit „Guten Morgen, Habibi“, und Peter nickte und lächelte und lauschte dem Quietschen der Reifen des Gepäckwagens des alten Penners.
Sonnenaufgangsstrassentrauer und ein silberner Japaner,
nicht nachzudenken, das macht einen nur noch trauriger.
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