29.12.12

DAS ERSTE ENDE DES LETZTEN JAHRES

 it's almost empty / ROOM
Du letztes Einhorn.  
sadistic sense of humor and shrill laugh. Know when to take a gamble, and always operate outside the jurisdiction of the empire.
und: Asexuelle  Reproduktion // Like a vintage set of gretsch that you're so used to hear but never could afford // 
verkuende den tod von franzoesischen koenigen am morgen 
                    und dich und dein putzfrauengesicht, dich  interessiert das alles nicht . 
das weihnachten, verlebt in stille und allein, kann ohne jeden stoerer dunkelbitter,  einsam sein
A pioneer into illusion, an adventurer into the unknown, and a lifter of veils. Courageous, heroic, and exalted by legions in the unseen. 

20.12.12

FÜNFUNDZWANZIG


erinnerungen in ungehöriger menge taumeln nüchtern durch entfernte wälder mit rindenritzereien voll verzierter schwüre, mein messer wird stumpf

du singst mit gläsern in der hand und fremden im arm und balancierst auf klingen durch die nacht, du hasst meine musik, mein geräusch sei dumpf

kommunizierst über kanäle, die sich nicht erschliessen, weinst und lächelst bis in den mittag und während alles kalt wird, ziehst du deinen trumpf

du bettest dich, wie damals, nackt und wollend und hauchst und grollst und feuchtest alles und alles hier versinkt in einem sumpf

14.12.12

RAUM 101

das alles

 ist nicht fair und die 

        nacht wird heller, ich

stolperte dir hinterher, in 


dreckig-rote keller.
später dann im erdgeschoss, 
der teppich war so kalt, gläser

 rührt der oberboss, 

der abend war so alt.



06.12.12

DECKEN UND KISSEN

das ist wie tortellini essen
um mitternacht
und waagerecht, mit grossem kopf
und sand im mund,
überraschend
monochrome
tumbe villa kunterbunt
hinten links im zimmer sitzen
grosser spass um vier nach fünf
nach sechs nach sieben,
immer hier,
auf weissem möbel schales bier
der sauerstoff ist längst vergangen
kleine blicke, grosses bangen
doch auch heute geht sie auf
zellverfall im dauerlauf
der grosse feind der kleinen lust
übermannt im kalten körper
den erstarkten winterfrust



04.12.12

SAMEDI

verwandlung folgt gleich nach der dusche
signalschild an, ein rotes suche
alles ganz schön körnig heute
machs weicher jetzt, geh unter leute
viertelstunde hast du dann
bevor dann alles
steht in brand
augen zu und lunge auf
und faust geballt
in vollem lauf



29.11.12

IMPULSKONTROLLE FEHLANZEIGE



das gleiche
hühnerkörper
funktionslos

die hure donnert weisheiten aus ihrem blanken rohr
die sonne quetscht sich langsam durch das schwarz

der wodka endet alles

13.11.12

FRÜHE VERHÄLTNISSE IN DER CITY-WEST

und dann neidest du, 
du neidest alles, 
du neidest selbst die starre losigkeit,
und die kleine fahle daemmerung 
in ihren geistern, 
die jetzt am mittag 
an dir vorbeischweben 
in overknees und lederstiefeln, 
unbekuemmert und befleckt.
ein schneller dreh nach links 
und dein gehirn wabbert 
in dem kalken schaedel 
wie ein eightball 
und jetzt ist alles nur noch 
zoo und kino und gruener tee 
und doch rechts stapeln sich die dinger, 
aufgepusht und drangsaliert 

02.11.12

KONTINENT 101




bist du beseelt/gesicht so nah über einem buch/mehr als eine unterlage/mehr als grauer fluch/wenn sich alles nur verschlimmert/in nächten voller gier/lies wie der sambesi wimmert/in zarten schlangen unter dir/kristallines sehnsuchtsbild/gemalt in schwarzer asche/und jenseits der dosierampullen/nicht mehr als eine masche

18.10.12

SPIEGEL 101

unstetes wählen wahlloser
unfreiwilliger
schlafender
menschen
und keine antwort kommt

nur dieses letzte mal
versprochen
komm
nur dieses letzte mal
ich bin auch gut zu dir

alles was ich bin
alles was ich war
vergib mir
nur dieses letzte mal
nur dieses eine mal

es ist 6 uhr morgens
du redest wie ein wasserfall in zeitlupe
ich höre eh nur mir zu
alles andere ist so verletztend







16.10.12

TAUSEND UND EINS NACHT




im fahlen rot der ostblockgrube: grossaeugig tierfilme bestaunen,
ueber aequatorleben und savannendramen, 
tiefseefuehler, schweinswal-damen,  
schliesst du augen

deine neue mitte ist ein weiteres versprechen 
an aussichtsreiche plattformen fuer uebersichten 
auf normalitaeten, kabelsendungen an den roehrenfernseher 
mit aspect-ratio-verschiebungen, kaum wahrnehmbar, aber vorhanden, 
jahrelang merkt man nicht, dass alles irgendwie verzerrt erscheint was fuer dich so richtig ist. 

und wieder feudelst du mit deinem zepter laubbedeckte wege frei, 
wie jedes jahr seitdem du alt bist, griesgraemig und einerlei

waschbetonwege zum unterschlupf, zwischen 
alten 
braunen 
fichten, sauerland und moehnesee

aufblende 

die kleinen kinder, goldgraeber und taenzer, die schulen und die hunde, die besucher und die falsche liebe /  

im lieblingsladen, wo hunde auf den baenken hecheln und kokain die seele nebelt, 
wo kleine maenner unrasiert die ganze nacht lang sprueche hebeln
das fleisch tropft in den schraenken vor dir und neben dir  der blaue makler 
der heute nur noch halb so gross ist wie er damals niemals war

- tripping nebenan, ganz nebenbei, und ketamin, 
und ich so nuechtern wie der papst und die liebe neben dir


 / und was ist deprimierender als:
 sonntags morgens im bahnhof-zoo-berlinsouvenirartikelladen 
zwischen diddlmaeusen und bierkruegen zu stehen 
und sich nach seiner naechsten 
ernte 23 zigarettenpause zu sehnen, 

wenn dann am fruehen mittag 
konzentriert die sbahn trichtert 
und haende voll von jungen maedchen kichern  
die heimkehren von ihren suenden, 
noch tanzend 
und betrunken 
doch alle mit kaum wahrnehmbaren wunden, 
im herzen und zwischen ihren beinen 
und wenn es nicht so schoen und lustig waer, 
muessten sie jetzt weinen

die neuen nutten, 
die blecherne jeunesse doreé

wenn butterweiche adelmaedchen reiche gaeste setzen
ist der untergang nicht weit / 

es gibt nichts peinlicheres als menschen, die musik machen, die mir nicht gefaellt / 

die woche bricht bald an und vorsichtig, 
ducke dich, die tage kommen, 
und einer wie der andre sagt:  
ich mag dich lieber voll benommen. 

02.10.12

%



                                                                                                                     Taylor Dayne




Wenn alles verdampft, winden wir uns wie verliebte Aale im Schlamm der Gedanken, es gibt hier kein Entkommen, am Ende der Nacht,




Let the memories   good    for 
                                                                                                         those who stay





                                  am späten Sonntagmorgen, am weissen Tisch, wo Deine unvernünftigen           
Lösungen die Zwänge irdischer Statik aufheben.


"he flesh that lived and loved will be eaten by plague



(trumpet solo)



25.09.12

22:22












Er  wirft dich in die Raeume, du kannst ja gar nicht mehr den Ausgang finden, wenn du nur mit dem Ruecken zur Wand stehst. Es glitzert, im Grill, Borchardt warst du lange nicht, der erste Drink, der erste Mensch. Ein Taxi, schon wieder, der Zielort klingt wie eine Phrase. Vorbei an Hotels, wieder im Bett, die Technik ist altmodisch, das Essen ungesund, die Sehnsucht verdorben und nichts kommt morgen was anders waere. (...)

17.09.12

SUNDOWNERSYNDROM IM SPÄTEN SOMMER


So kleine Schreiberlinge, kleine Schreiberlinge und Eure
erschwindelten Mitteilungsbedürfnisse  
mit gelangweilten und dahingehusteten Sätzen
aus aneinandergereihten Sinnlosigkeiten,
wo Spannungen ersetzt werden
durch Selbstzufriedenheiten und Sonnenbrillen
und Nichtdazugehörigkeiten,
in der Abendsonne irgendeiner Kulturmetropole.
Ich kann euch nicht fühlen, nicht ertragen,
nicht lesen, nicht hassen,
aber ich nehme euch wahr,
seid froh und sicher,  ich nehme euch wahr,
wie kleine Schauspieler, Auswendiglerner
Grimassenschneider,
Ihr Kulturklötze, mit euren kleinen
Vorstadtbühnengeschichtchen,
Ihr People of Today, kontrastreich in Passbildboxen,
Viererbilder, Zungen raus,
es gibt nicht mehr was Ihr der Welt zeigen könnt.
Ich sehe euch nicht zu, seid froh,
man sieht euch nicht mehr zu.

09.09.12

WIE GEHTS?

das erfüllen des wunsches war dabei
das leichteste,
als ob sie wie die schakale um die blocks
in der umgebung streiften,
bereit und einen atemzug entfernt,
alles war so leicht, für jeden,
jederzeit,
ein paar zahlen
und der tiefe sprung ins dunkle
immer tiefer,
immer 

07.09.12

JR

rathaus-center, pankowland
tramgerüttel: fulminant
die sonne scheint
die oma lacht
alle sorgen hausgemacht

zwanzig vierzig prenzlberg
gekicher wie ein scharfes schwert
mütze tiefer ins gesicht
hauptsache man sieht mich nicht





28.08.12

UNHEILBAR

Leichte Kopfschmerzen in der Magengegend,
als ich hier wieder stehe.

Sofas in den Strassen,
ein dünner Sänger, ein fahler See.

Bären auf Bänken,
ein paar tote Fische treiben ans Ufer.

Rostige Wasserrutschen, gelbes Schilf
When I got home

Mickey D, der Duft der Stunde
noch im Toyota

See the danger


24.08.12

WER ODER WO IST MONTENEGRO?

Die Fahrt vom Flughafen ins Hotel dauert zwei Stunden, räuspert der Mann am Steuer - die ersten Worte, die gesprochen werden, eine halbe Stunde nachdem ich eingestiegen war. Ein Nicken als Begrüßung. 
"Currency...Euro?" frage ich.
"Yes, yes."
Wir halten an einer Tankstelle. Der Kühler. 
Ich kaufe eine Flasche Wasser und Hobbits. Es sind 35° C. 
Links, viel weiter unten: Palmen, Klischeebuchten, verfallene Rohbauten, soweit das Auge reicht. Dazwischen Hotels, weitere Tankstellen. 
Ein brennendes Auto. Als wir an ihm vorbeifahren, wird es sehr heiß. Es riecht nach verkohltem Plastik. Die Männer auf den Strassen sind düster und dunkel, die Frauen sind groß und schön. 
Ampel. 
Toni Braxton in einem Golf 3.
37°C. 
An jede Hauswand klammert sich eine japsende Klimaanlage. Jede Wiese ist hier Golfplatz, ein dutzend Pflastersteine das Versprechen einer Strasse, die sich vorbei an Nattern schlängelt.

HAMMERSCHMIDT



Bonner Villenviertel
Bo Derek und ein Pferd
Steh auf und schalte um
die Info ist nichts wert
Bomben, Hitze, Costa Brava
Felsenkueste satt
und dumpfes Tennisplatzgelaber
über Yassir Arafat
Nationalgericht hier: Fritten
und Donkey Kong am Pool
man fühlte sich inmitten
allem plötzlich cool
Die ersten Haie tauchten auf
und trüber Dauerregen
und Hammerschmidts im fernen Land
wollten was bewegen
Augen zu, es endet hier
ab jetzt kommt nur noch Schmerz
und wenn man schon noch Leben will
dann bitte ohne Herz







21.08.12

1980






Es war eher am Morgen, 
Alu-Koffer aus Kunststoff, 
Inzucht unter Raubtieren, 
"Efendi!"-Rufe und Flamingofarben. 
Abtauchen. Auftauchen. 
Bellende Huftiere. Der Graben. 
Sehnsucht.


11.08.12

MAUERFALL, MAUERBAU



ich erinnere, spät am abend, früh am morgen, aluminiumkoffer in meinen händen, mentholzigaretten in deinen und stottern und blaulicht hinter dir, engelsgleich der schein in flackernd-blau der nahen polizeistation und schamgefühl, schamgefühl um vier uhr morgens, erklärend, mit leeren händen jetzt, und arroganz, die ganze strasse breit, das ganze viertel dunkel in arroganz getaucht. ich wurde immer nur noch kleiner als ich weinte, mauerbau, mauerfall, mauerbau und du, dich drehend, nicht von dieser welt, leider, argumente zerplatzen an den spitzen knochen, die scheinbar schuldfrei über deinem jeanssaum blitzen und ich, ich konzentriere mich auf klaren ausdruck und zungenbewegung in einem mund, so trocken wie die danakil.

DON'T BE AM FRÜHSTEN MORGEN

manchmal wuenschte ich so sehr 
ich waer tourist in meiner stadt 
und wuesste nichts von alledem 
was diese stadt so grausam macht 
Unbeschwert besichtigen, 
fotos machen hier und da 
und dann am ende jedes  tage
zurueck in mein provinzblabla. 
die naechte sind die schlimmsten hier, 
ganz anders als in den prospekten, 
statt engel die dich schlafen legen 
sind hier  nur teufel die dich wecken. 

07.08.12

SONNTAGS



Zwischen Meterkreuzen, Hammerwurf und Chlorpalaesten:  Der Kommentator des Pferdesports saeuselt schwuel und blumig Fachbegriffe in sein Mikrofon. Nichts wuerde er lieber tun, vielleicht noch selbst die Stute reiten, fuehren in der Abendsonne, vorbei an pinken Blumenkuebeln,  in adretter Kleidung. Der kleine Mann des Pferdesports geht abends schnell in ein Hotel, in einer grossen Stadt, die viel zu viele Autos und viel zu wenig Kutschen hat. 

03.08.12

623

(am savignyplatz wo die penner liegen wo charlottenburger ihr charlottenburg am meisten lieben verfehlte comic-kunst am bau und die stadtbekannte stadttoilettenhaeusschensau ihr horizontales gewerbe meist im stehen meistert und auf den punkt genau 


menschen manchmal krustentiere rot vor angst sich zu blamieren siedeln ein und bauen mauern)

28.07.12

EINE HALBE STUNDE





jetzt ziehst du los und ohne mich
verwickelst dich, bist unkenntlich
umgeben von den höchsten Orten
wo keine Worte Horden morden
so wie hier unten in der Schlucht
Einsamkeit ist eine Sucht. 
am Bahnsteig winkt Vergangenheit
hier verblasst dein ganzes Leid
zurück bleibt grau-entfernte Jugend
Einsamkeit ist deine Tugend

25.07.12

ÜBER DIE ENTFERNUNG ZU VORBEIFAHRENDEN AUTOS

Es gibt  nicht allzu viel zu sagen über Nebelnächte


Weissweintrunken, Haltung wahren,
überheblich: Dominanzgebaren.
Der Sommer ist besonders hart,
Das Hirn ist hier besonders zart
wenn dünne Strahlen durch Milchfenster dringen
um dir ein letztes Requiem zu singen



18.07.12

LM





so wie marlene, bei der beerdigung, am schöneberger marktplatz, als leute, fremde menschen, zu den ständen rannten und eilig blumen kauften, alle blumen kauften sie, rosen, narzissen, tulpen und alle stände waren bald leergefegt und der hölzerne sarg bedeckt von einem bunten teppich später liebe und alles war dahin, die uniformen, die fronten, die toten und die täter. 

16.07.12

ODYSSEE INS REICH DER MITTE

in den boutiquen, nur traurige menschen. 
(neongelbe sportschuhlaeden)
schweden fahren rent-a-bike, 
mode-essen verdraengt currywurst 
und da wo sie vereinzelt wieder auftaucht, 
die wurst, 
ist sie ploetzlich modewurst. 
alles hier ist angestrengt. 
in den gesichtern der jungen menschen:  
schweissperlen und fragezeichen, 
angst und verzweiflung. 
projekte in der pipeline. 
flaschenbier und vernissagen; 
vintage, höchstens die ideen. 

13.07.12

140

Die Anordnung
von Kissen, Decke,
Körper
Weit nach Mitternacht
Alleinigkeiten unterm
Einfachdoppelfensterglas
Unruhe





03.07.12

STERN

es geht auch hier um: berliner hörigkeiten
um verbeugungen vor einem wirren idealbild
vor verschwommenen gebilden und um
"das können wir auch"
es bedarf nur einem zelt und einer menge geld
und mädchen und geschäftsleuten
in angesagten jeans
es geht hier auch um: sehnsüchte 
nach unerreichbarem und scheinbar
bald erstrebenswertem
es geht um das rumzeigen
von magazinen, 
die sonst alles zeigen ausser uns





21.06.12

0101011001100010

fackelzug, protzgehabe, 
modisches rumkunstgelaber, 
fettenst im kalender streichen, (rechtzeitig die sinne eichen)
ticket loesen, antwortfax, 
in begleitung: schabernack, 
treiben an der gratisbar, 
schnell noch fotos hier und da, 


uploading um vier Uhr nachts, 
dicker mensch, wer haetts gedacht, 
hier bist du noch, hier bist du wer?
grundlos irrst du schlicht umher, 
hauptsache die anderen lesen
kommentare deiner spesen, 


abende in dunklen loechern, 
stumpfe pfeile sind im koecher, 
nicht mal trunken interessant, 
geistig leider laengst verbannt 
in deine kleine netzwerkwelt 
und alles alles wirkt bestellt

15.06.12

INSERT

"Und plötzlich ist alles wieder da, innerhalb einer Sekunde, für eine Sekunde, Barbarossastrasse, Schöneberg, Mutter, Fischlabor, nach dem Sturm, vor dem Wind, Smileys an den Decken von Kleinstadtdiskotheken, Glasfirmenchefs' Töchter und Sennenhundbesitzer, keine Handys, kein Internet, nur Bier und grosse Brüste und weggefegte Teenagerzelte auf verranzten Campingplätzen und die Beastie Boys, die aus grossen Kassettenrekordern unverständliches spuckten, was willst du jetzt, Gedanke? Hast du denn keine Ruhe?"

12.06.12

NOCH EIN GATE

die leise schwermut der raucherlounge von düsseldorf international.
das stumme rauchen, die ergebenheit.
ängstliches durchschreiten der scanner, die arme in der luft.
nebelblicke auf rollfelder.
erschöpft durch abwesenheit.
alles wankt
im takt deiner herzrhythmusstörung
wir enden hier als vorbild.

07.06.12

EIN LEBEN VOLLER MONTAGE, 2



TÜRKISSHIRT, ETHNOPRINT, OHRRINGKIND
SLASH FITNESSRIND
HAUPTSTADTGROSSE HALSBRSCHMÜCKUNG
TOTENKOPF ALS HIRNBEGLÜCKUNG
MUSKULÖSE FEHLEINSCHÄTZUNG

04.06.12

ENDWURF

alles nur 
des grundes wegen 
habe nie im buch gelesen 
das deine zeilen sichtbar macht 
das seelenfrei in dunkelheit 
in trauer tief die helle schafft, 
im alten leiden eitelkeit, 
geformt mit erde, 
unbereit

22.05.12

AVA GARDNER

the flaming jerk /the ruined gipsy
i used to wake when you got tipsy
the golden robot chained to keys
the latest anniversary

the crenellated skyline rising like a bar of profits
and further down the dock
the ass of miss in shiny metal

if youre indifferent - endsville

16.05.12

STADTASTHMA


Der halbmann mit dem klaviertastenschlips , das batiktuch um kummerhueften, die brust wie eine welle. Alle tragen iphones. Geschmaecklerisch, immerhin:  fusionfood, torstrasse, sojasaft mit osterhase / vor dem ewerk-komplex: geleaste autos, schwarz, doppelauspuff als zeichen von staerke. Fuenf minuten, dann kudamm, das gleiche bild, nur deutlicher , im europacenter riecht es seit JAhrzehnten nach chlor. Neubau, zoopalast, Bikinihaus, fuer fremden gast . Wiederherstellung historischer sichtachsen: verbesserung durch abriss: ein funke hoffnung 
Pierre Littbarski isst würstchen bei Ullrich


08.05.12

RADARAUSSCHLÄGE AUS BEKANNTER RICHTUNG



Nur einmal noch so haltlos sein
noch einmal nachts die Zeit vergessen
wenn Unbeschwertheit König ist
nur einmal noch den Kuchen essen
Das Abitur liegt brach vor dir
Es kümmert keine Zweifelei
Die Sprünge enden immer weich
Fern ab von hier: das Einerlei
Durch den Tropf in trockner Haut
schmerzbefreit die Nacht erscheint
Zukunft ist auf Sand gebaut
jedes Ja wird hier verneint. 

07.05.12

ZU VIEL, ZU JUNG

Der Rückzug, auf ganzer Linie, angekündigt und mit sich reibenden Händen vollzogen, schnell und heimlich, doch für alle erkennbar, sofern nüchtern, für immer, bis das Kommando anderes befiehlt. 
Tribut zollen, Einsicht zeigen, Langeweile respektieren.
Humor entwickeln, der in Schadenfreude wurzelt, in Kopfschütteln, voller Mitleid.
Klüger werden.
Der Rückzug, Seelenfrieden, Poleposition Ruhepol.
Wahrnehmen verwackelter Bilder, Bücher nicht mehr Möbelstücke.
Neuzeit. Eistau. 
Arbeitsablaufkorrektur, Lebensneuheitendressur.



03.05.12

VERMISSTENANZEIGETAFEL, OHNE SCHRIFT



in stinkend-schwülen sommernächten
s-bahnkreuz-triologie
des ford fiestas spritgerüche
metall auf schiene: lieblingslied
komm her, du unbestimmter morgen,
alles wird wie alles gut
die unbedarfte tote röte
gibt dir frei und billig mut. 

27.04.12

NUTZVIEH, ETC


WETTLAUF NACH BOMBAY
ALS WIR, AM SCHÖNEBERGER RATHAUS, 1987,
IRGENDWIE ENTRONNEN SIND
DEM GREIFARM UNSERER HÜTER
IM FLASHDANCE
UND ANDERSWO
NICHTS ERINNERT NOCH AN:
UND WIE EIN GESCHMINKTER AFFE, SITZT DU DA.

16.04.12

AN DER ROTEN LAMPE



kragen hoch: der wartemann, 
blick gesenkt und zitternd, dann:  
wie eingefroren steht er da, 
erinnert sich was gestern war.  
kaelte gibt ihm seine schwere,  
finger tippen ungebrochen 
morsezeichen in die leere,
passanten kreuzen ziellos hier, 
der eine satz: ich mag kein bier, 
klingelt hallend nach, er laechelt still, 
denn das ist alles was er will. 
kippenberger hats gewusst, 
das fahle rot wird weggeputzt 
durch menschen in den diskotheken, 
die sich, wenns geht, ganz klein bewegen
wenn andre ihre brötchen holen
morgens und auf gummisohlen
vielleicht ist alles nur gedanke
vielleicht ist dieser ort für kranke
alte helden alter zeiten
die die wahrheit schlicht vemeiden
doch nichts ist schöner: der gedanke
von glück unter der roten lampe


11.04.12

SAVE THIS DATE

leerlaufgang im auto, 
zweite reihe, flux fm,
gedanken sind woanders grade, 
spiegelblick: dein groesster fan
erster lauer fruehlingsabend, 
wochenmitte fast erreicht
konzentriert auf nebensachen, 
haarwachs, das zwei wochen reicht
kontrollblick innen/aussenspiegel, 
alles wie es grade war 
nicht veraendert hier so sehr 
wie suchen nach dem suppenhaar 

06.04.12

YOUTUBELINKS IM DAUERFEUER

Steht am Tisch, am leeren Tisch, Aschestühle, Hochhackschuhe /
Diebstahlgläser rühren stumm die unbekannte Drogensuhle


02.04.12

1000

die alte bildzeitung, 
von heute morgen, 
unter mir, neben mir, 
im bett, der messbecher, 
randgefuellt mit eis und wasser
danke fuer den vodka /  
kommunikation mit fremden/ 
eloquent, bis zuletzt. 
uebersprungshandlungsstrang 
gilt als verworren. / 
beide haende in die luft, 
hinter ihr die flechtlampe. 
glueckliches schattenspiel, 
fuer einen moment, fuer einen tag, 
nur jetzt, gegen das Immer. / 
heute: alleine im grossraumtaxi. 
Ich will: tatar, tatar. hast du nichts gemerkt? 
bis zum aeussersten: mein inneres. 

31.03.12

23.03.12

VERLIERERMUSIK

DU UND DEINE VERLIERERMUSIK, WENN ICH NOCH EINMAL UDO LINDENBERG ERTRAGEN MUSS, ERTRAGE ICH NICHTS MEHR / ICH VERLIERE  DEN LEBENSWILLEN,
UND WERD MICH BALD BEDÄMMERN / MIT ALLERHAND VON PILLEN / GIB MIR SCHNELL DEN TODESKUSS, WENN ICH NOCH EINMAL UDO LINDENBERG ERTRAGEN MUSS


19.03.12

BERLIN, ES DROHT DER FRÜHLING

der alte fritz aus charlottenburg, der geschrumpfte dietl, steinalt und blass ist er und schaukelt schon lange nicht mehr in die paris bar fuer ein bier und zwei geschichten ueber den pianisten von rolf eden, nach dem krieg, in westberlin 


musik spielt man immer nur fuer einen menschen


in der ubahn (schon wieder ubahn) sitzt neben mir eine frau, die ausgeschnittene und aneinandergetackerte lebensmittelsonderangebote studiert. nutella, fanta, sowas. sie wirkt sehr nervoes. 

13.03.12

APRIL







der es braucht, 
will es nicht nehmen
und der es will
will's lieber stehlen
so stehst du dann vor schokoosterhasen 
und weisst nicht wer sie kriegen soll
denn insgesamt ist diese zeit 
ja nicht besonders wundervoll





VON DEM GLÜCK NICHT IMMER PECH ZU HABEN

Das Gesicht spricht  hundert Lederbände.
Im Restaurant für Dicke, Das Phantom, der Ober
Keiner der hier sitzt hat Ahnung,
wer er ist. Keiner hier hat einen Schimmer
Warum muss Wein geprobt werden?
Warum trinken sie nicht einfach?


Blutüberströmt
Durchdacht
Mitten in der Nacht
Finger hasten 
über Tasten
Makrosprosse auf Nährboden
Hundert Männer trampeln nieder
Was ich vorher sanft gewässert
und immer wieder diese Lieder
ich hätte gern den Text verbessert















06.03.12

D

geh doch zu deiner pre-opening eröffnungssache mit mitgeschicktem bändchen, das die aufschrift trägt, die du so willst, so eng, dass es dir den puls durchsägt, das herz schlägt lang nicht mehr und die grosse enttäuschung, wenn du nicht durchgegrüßt wirst, am eingang, der türsteher kennt dich doch, ist so ungeheuer - denkst du und dann drinnen, nach einer ganzen ewigkeit, alles nur verwittertete gesichter und milchige mundwinkel, die nach oben zeigen, verkrampft und verbittert und bekannt und die hand führt den arm in die nächste begrüßung, umarmst einfach jeden und alles und keiner wird entkommen, denn es sind zu viele, die den weg versperren hier, flüchten ist unmöglich. es sind die nutten, flittchen, ja-sager, alkoholiker, suchende, fluchende, lachende und heulende die hier fehlen. 

DIENSTAGS

der stadtraum, wenn er dunkel wird,
läßt dir leider auch gelegenheit,
dich nochmal neu zu äussern.
wie verzweifelt habe ich die
altbauwohnung abgesucht
nach verstecktem
essbaren
nach einem riegel schokolade

marathon der trilogie
und dann direkt in die südsee
überall pizza essen
ausser an tischen und in restaurants
und sich beschweren über dinge
die man heimlich liebt.

29.02.12

15:00

nicht zu viel / zu oft / Geräusche hören über Ohrlautsprecher / in gelben Waggons / in grauen Städten / das alles lenkt nur ab / und ist keine Ablenkung / wenn entgegenkommende Einbahnstrassen / zu Sackkassen werden / über Untergrundbahntrassen mit Anwohnermassen / im Feierabendverkehr

22.02.12

FLANELL UND ANDERE DÄMMSTOFFE

er ist unter rehaugen getreten
in aller lebensmuedigkeit, 
ins gesicht gesprungen 
mit ungesunder eitelkeit, 
mit zentnerschweren koffern
in stark verkrampften haenden, 
mit zitternder entschlossenheit 
in grauen alten lenden, 
hat morgens still im raum gesessen, 
hoerend auf ein zeichen, 
und wusste doch, bei allem willen, 
das wuerde hier nicht reichen
stundenlange unterschiede, 
falsches kleingerede, 
sie wussten doch, 
du wusstest noch 
von bomben, die ich legte.

18.02.12

AUF, ZU

"Er wollte doch nie zu Konzerten gehen, weil er es nicht mochte, in die falsche Richtung zu blicken. Hier, wo er gesehen werden konnte, weil er immer im Weg stand, das konnte er gut, im Weg stehen. So blieb er meist fern und blitzte nur ab und zu zwischen Vorhängen hindurch, blitzte auf leere Bühnen aus gelacktem Holz und leeren Gesichtern. Wie sie damals einfach einbrachen in diese Welt. Lächerlich."

14.02.12

BRENNER

Dann kann ich im Auto schlafen und wir frühstücken ein Stück Frühstück an alten Raststätten 
und später lese ich dir aus der BILD vor, während Du vortäuschst dich auf den Verkehr konzentrieren zu müssen. 
Autobahn, am frühen Morgen, Dunst und fahle, klare 5:30 Uhr Himmel. 
Wenn bewegungsunscharfe Nadelwälder links und rechts von uns vorbeiziehen. 
Morgen tragen wir dann Sonnenbrillen.
Wenn es nach dem nächsten Tunnel wärmer wird und die Strassenschilder endlich andere Farben tragen, fragen wir nach Wegen und verstehen nichts. 
Fallendes Wasser.
Wenn nasse Wellen unseren Schmutz stehlen und trockene Sonnen unsere Häute wellen.
Wenn wir aufwachen, weil wir zum träumen viel zu müde sind. 





10.02.12

FREITAGS

Wenn es nicht die Rocky Mountains sind, 
an einem Sonntag im Bett, was dann? 
Wenn es draussen stürmt und grauer wird, 
wer singt dann für dich, 
im ZDF, an einem Nachmittag 
im Dezember, Dan Haggerty? 
Wer bringt dich nach Hause, 
wenn Du schon im Bett liegst?

08.02.12

ALS DIE SCHEISSE DEN VENTILATOR TRAF

die mittelalte dame schraeg/gegenueber traegt eine so unfassbar haessliche brille, dass es sich nur um eine kuenstlerin handeln kann.
Ich sitze hier und sehe aus.
/


orange in den haaren, gloria und jubel, der nachtkonsum muss  leben. 
die unfassbaren eigenbilder  liegen in den wehen
anleitung zum nichtigsein, ohne zu verlieren
deine monochromen neonlichter schlagen auf die nieren. 

03.02.12

PRAG 3


Ich muss sie über ihren Freund ausfragen, wir haben in Hamburg nie über ihn gesprochen, denke ich, und warum bin ich überhaupt hier, fahre nach Prag für ein paar Stunden, die  ein paar Hundert Euro kosten, die ich eigentlich  gar nicht habe. Sie sieht so gut aus. Sie ist so dünn. Nicht zu dünn, einfach nur dünn. Perfekt dünn. Wunderschön dünn und groß und ich muss jeden Bruchteil der Sekunden in Prag für immer in mein Gedächtnis meißeln und Prag erscheint mir schön und traurig, ich kenne diese ganzen Gassen seit Jahren, doch heute ist alles noch viel schöner und viel trauriger.
Wir gehen weiter durch die Altstadt, die wie immer voll ist mit Touristen, biegen hier und da in irgendwelche Gassen ein, vorbei an hunderten von Souvenirläden, die meist T-Shirts oder Schmuck oder Glaskunst anbieten und wir reden über dies und das, aber nichts von alledem ist wichtig, nichts von alledem von Bedeutung für uns und irgendwann setzen wir uns wieder in ein Cafe, eine Art tschechisches Starbucks, und gehen nach unten, in die untere Etage, denn dort, vor der Toilette, ist eine Sitzecke für Raucher, eine rote Couch und ein viel zu hoher Tisch und ich trinke meinen doppelten Espresso aus einem Pappbecher und wir reden immer weiter über alles, nur nicht über uns und ab und zu beuge ich mich zu ihr herüber und küsse sie, meist flüchtig, manchmal aber auch länger und meine Zunge dringt verzweifelt in ihren Mund und ich versuche sie so gut wie möglich zu küssen, so unvergesslich wie möglich, so zärtlich wie möglich, bevor unsere Lippen sich wieder trennen und unsere Hände nach dem mittlerweile kalten Kaffee greifen. Jeder Mann, der an uns vorüber  geht, fixiert sie, dann mich, dann wieder sie, denn auch mit Pickeln und fahlem Gesicht sieht sie aus wie eine Göttin.
Ich berühre ihr Bein, greife nach ihrer Hand und sie sieht  mich an, fast mitleidig, als wolle sie sagen:  Aber Ralf, das hat doch alles keinen Sinn.
Ich schaue sechshundert Mal auf die Uhr, und die Zeit rast mir davon. 

FRAU R

Alles passiert langsam, 
wenn Du rennst. 


Alles leuchtet hell, 
wenn Du im dunkeln sitzt.


Alles kommt, 
wenn Du gehst. 



01.02.12

KOMMATAMTAM



"Ich kann keine obere Mittelklasselimousine mehr ertragen, die, Haarsprayfilmfestivalwerbung auf den Türen tragend, durch die neue Mitte brettert, um C-Promis von A nach B zu kutschieren."



26.01.12

MIKE POST

mother was gone, when it occured to me
it was a lot of watching riptide on tv
bread crumbs on a yellow couch
falling guys and chocolate filled slouchs






ANJA GEWINNT DEN BACHELOR UND JETZT BITTE SCHLAFEN



egal wie oft sie üben,  
tanzende menschen sehen 


albern aus, sofern sie die musik 
mögen, zu welcher sie sich zu bewegen 
versuchen

20.01.12

COOKIE MONSTER




your tired sun is rising pale 
a fearless beam is stroking 
countless cheeks in vodka bars
when all your jeans are soaking
pictures of the morning dew
drawings that are fading
one once put a lot of blood
in lethal lovin' grading

18.01.12

FW / MITTWOCH

Die Gefährten / das sind vier leere Gesichter am späten Morgen,
mit ins Tischholz geklemmten Kiefern und einem Teller Suppe
zwischen leeren Weinflaschen aus Übersee.
Pausbäckig sind sie geworden, die Wangen, also pauswängig.

Ohne Heringe läuft gar nichts, am Brandenburger Tor.

12.01.12

J-F

11.01.12

BERLIN MÜNCHEN OST

Die Ereignisse überstürzen dich
Wenn Du blutend am Boden liegst,
weißt Du, das ROT nicht Deine Farbe ist.
Dann ist alles das, was Du verlangst
Alles das, was Du vermisst
Das Kissen hat wieder
seinen Herrn gewechselt
Das Haar kaum lockig,
der Kopf wirkt schwer und
wird gebettet
Zu aller Leute Freude jetzt
denn wer sich duckt,
wird nicht verletzt








aber heitschi bumm beitschi bumm bumm

05.01.12

BARCELONA CHAIR IST AUCH KEINE LÖSUNG


sich immer weiter hochspielender,
durch stetiges auf-sich-aufmerksam
machender klops mit minusmannzügen
und faltigem hemdkragen gestiefelter
und sich überfressender dicker fetter kater,
ölige haare und gummimaske tragender
new media-ausdrücke gebrauchender
bauch-ist-noch-immer-nicht-weg-gürtel-
rosengarten umpflügender
unterschichtenfernsehen-verteidiger
untersetzt, setzen, sechs.