12.03.10

KEINE KINDHEIT / KEINE HEIMAT

1987

das war ich nicht am morgen
wenn der schlaf noch in den knochen weilt
könnt ich nur vertrauen borgen
halbieren all die teufelssorgen
alles war so festgekeilt

ich kenn mich nicht als kind
alles ist so früh verschwommen
alles war nur gegenwind
tode machen manchmal blind
und man fühlt sich nur benommen

mit jeder untergehenden sonne
fühlte ich mich mehr wie ein fremder an einer unbekannten küste
und ein boden aus treibsand unter meinen füssen
der langsam immer mehr verschwand

1 Kommentar:

  1. an den angler in monets bildern

    merk dir nie an den wolken (wenn
    da ein meer ist – & da
    ist ein meer),wo du die fisch
    falle versenkst: merk dir immer das über
    fließende blau (merk’s dir am
    über) am fluss, vom himmel
    ins meer; merk dir genau: wann
    du das meer in den himmel
    versenkst; merk dir kein meer
    an den wolken (& es gibt diese
    wolken – nicht alle sind blau), merk dir am besten
    den fisch

    aus "spiel ur meere", v. christian schloyer

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