08.04.10

NACH DEM STURM


















In jener Stadt: Stille. Kein Lufthauch bewegt die kahlen Äste und kein Gemurmel durchbricht das leise Atmen mancher Seelen, selbst das Getöse an den Fronten ist verstummt. Und während die Ruinen dampfen, vereinen sich die Schwaden traurig mit Dunst und Kälte.
Nun stell die Uhr auf Null und atme durch. Jetzt ist die Zeit. Nimm meine Hand.

Der Zug des Herzens ist des Schicksals Stimme. Lass sie hinter dir, die nassen Kleider, die schwelenden Krater und fühle die Sonne durch die zerstörten Hausfassaden, die wie krumme Zähne in den Himmel ragen. Zu lange hast du gewartet, zu lange hast du dagestanden. Hebe den ersten Fuß und drücke deine Spur in den frischen Staubboden. Schliesse deine Augen und sieh. Es ist alles da. Alles.
Der Mensch ist ein krummes Stück Holz, daraus kann nichts Gerades werden. Sonst bricht es.
Es gibt in der Welt einen einzigen Weg, auf welchem niemand gehen kann, außer dir: wohin er führt?
Frage nicht, gehe ihn.

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