10.01.09

RIP, D.H.


Als ich Dich vor einigen Monaten mal wieder in der Bar am Kudamm traf, machtest Du einen jämmerlichen Eindruck. Aber ich war auch nicht mehr ganz nüchtern und konnte mich kaum auf meinem Hocker halten.
Wir klammerten uns an unsere Gin-Tonics.

Ich hab dann später Deinen Deckel bezahlt, bei Dir lief es gerade nicht so gut, sagtest Du.
Wirres Zeug hast Du geredet. Ganz schön wirres Zeug.
Irgendwann bist Du dann aufgestanden, zogst Deine lächerliche Felljacke über und bist gegangen. Einfach so. Als Du weg warst, dachte ich zurück an die 90er. An die Dennewitzstrasse, an die ganzen Partys. Du warst immer überall. Manchmal gleichzeitig. Wie hast Du das nur geschafft?
Wir wollten mal zusammenziehen, weißt Du noch? Eine WG gründen. Irgendwie habe ich aber kalte Füße bekommen.
Der Rum Trader, Herr Scholl und seine Sprüche.
Von der Höhe eines Barhockers lässt sich wunderbar die Welt verachten.
Cafe am Neuen See im Sommer. Franks Tod.
Das ist alles Jahre her.
Wir haben uns irgendwann aus den Augen verloren. Jeder macht halt sein Ding irgendwann.

Oder?

Rest in Peace, mein Lieber.

1 Kommentar:

  1. stimmungen die mitschwingen. noch über jahre.
    erinnerungen. vergangene tage. szenen die einem im kopf haften bleiben. vielleicht manchmal nur ein blick. eine bewegung. eine songfolge. ein remix. ein beat.

    nicht vergessen überdauert auch den abschied. vielleicht?

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