31.12.09

HIER IST ES ALSO

Ätherische Erinnerungen
Bilder.
Status: Ungebunden
Treffen, lachen, erster Kuss
Genug Tränen sind vergossen
An manchem Morgen dieses grauen Jahres
Und bevor das letzte Feuerwerk verschossen
entdeckt der Mensch wunderbares
Atomares.
Hier ist es also.
Atme durch.
Spürst Du die Wärme meiner Hände?
Spürst Du eine Schwermut, wenn sich gelbe Himmel neigen?
Wenn sich kalte Wolken zeigen?
Wenn die Welt, in der wir leben sollen
sich ankündigt mit tiefem Grollen
Keine Furcht!
Denn ein klärendes Gewitter
klärt alles das was bitter war
in süße Neujahrsgrüße.
In der letzten Nacht des Jahres,
am Ende der Zeit,
stell die Uhr auf Null und atme durch.
Nimm meine Hand.

30.12.09

ORANKESEE

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BONFIRES

i wiLL be WAIting in My shACK
holDINg out FOr YoU
the WHOLE nighT and LET this BE
an EasY THING To DO
it IS THE TIME
THEy say
on The StREEts
aND in tHeir heARts
SPArks are All ArOUnD uS
we just NEED tO bRiNg the wooD
and I AM AriD
so I will help
tO MaKe IT burn


28.12.09

27.12.09

DER SCHUSS

WENN DIE STADT IN RUHE LIEGT
UND KINDERSTIMMEN LANG VERHALLEN
UND AUTOS PLÖTZLICH STILLE WERDEN
DIE ASPHALTSTRASSEN NICHT MEHR SCHALLEN

WENN SELBST DER WIND KEIN MUCKS MEHR MACHT
SELBST MEIN GRUMMELN KOMMT ZUM SCHLUSS
WENN DIE ERDE NICHT MEHR DREHT
DAS IST DIE STILLE VOR DEM SCHUSS

SO 03:36

Wie ein Geist aus Kinderbüchern
verfolgt mich die Vergangenheit
Wo meine Schuhe Spuren lassen
endet oft die Ewigkeit

Ich lerne schwer aus dem, was war
Denke nur in krummen Bahnen
Und obwohl ich weiß was richtig wär
Schreib ich's nie auf meine Fahnen

Mein Herz hat mich im Griff so sehr
Auch jetzt und hier, macht mich das dumm?
Wenn's denken nur im Brustkorb geht
Dämmert's Hirn nur vor sich rum.

25.12.09

LOCK

MINISTRY OF SOUNDS OF SILENCE

DAS LEERE LAKEN

nicht nur das normale, ordinaere vermissen der menschen, nicht nur der flapsige wunsch, geaeussert in heiterer runde, mit teil seines herzens bei dem traeger der zweiten haelfte sein zu wollen, nicht nur der wunsch der lust nach vervollstaendigung, nein, dies alles ist viel mehr, so viel mehr und reiner, es ist das einschnueren der nerven, das verkrampfen der seele und seiner organe, der pure und unversteckte drang nach ihrer naehe, nach dem teilen ihrer gedanken, nach dem halten ihrer hand, nach dem hoeren ihrer stimme, nach dem beruehren ihres koerpers, es laesst einen nicht schlafen, es laesst einen nicht wachen, keinen klaren gedanken laesst es einen und doch laechelt der mensch denn er laechelt in ihr, in mir, jeden tag, jede stunde, jede minute von neuen und nichts ist schoener, hier, jetzt, immer.

23.12.09

FEINDLICHE GEDANKEN ZU WEIHNACHTEN 7

23. Dezember 2009

Liebes Tagebuch,

ein Teilsieg. Berliner Regen hat den Schnee weggespült. Jetzt ist fast alles wie immer. Hab mir vorhin eine Flasche Wodka gekauft, um morgen abend irgendwie zu überstehen, sprich im betäubten Zustand.

19.12.09

KEINE SPUREN

mein hof, dein see
beide tragen deine spuren
die keine uhren dieser welt
nicht begleitet haben
doch die zeit rinnt
und vergessen
sind bald alle fragen
die das kind
so blauäugig
stellt, erhaben
neunmalkluges
allerlei

mein hof, dein see
beide erden taub
von schnee
in jeder kalten nacht
stundenlang damit verbracht
da zu sein
allein
und doch mit dir
auf der suche
nach dem wir
barfuss heisst nicht gleich verrückt
ok, vielleicht ein kleines stück.

18.12.09

AUF DEM BODEN

that's what you get from chatting

17.12.09

FEINDLICHE GEDANKEN ZU WEIHNACHTEN 6

17. Dezember 2009


Liebes Tagebuch,

jetzt schneit es richtig. Selbst das Wetter ist nicht mehr auf meiner Seite. Ich surfe auf Seiten, die angeblich helfen sollen, den Heiligen Abend überleben zu können. Aber dieser Begriff ist äußerst dehnbar. Ein Blitzschlag könnte durchaus helfen - nicht steuerbar und aus heiterem Himmel. Ich bastle mir jetzt ein Antennenhelm und gehe in die Natur. Und dann heißt es nur noch: Hoffen. Obwohl auch dieser Begriff eher sehr dehnbar ist.

LEBE HESSE!

es ist jetzt die zeit zu zeigen
mach sie dir zu eigen
der anlauf kann nicht größer sein
komm zu mir und kehre heim.



16.12.09

NIEDERSCHLÄGE

Jede Flocke, die sich auf meine Schulter legt, lastet tonnenschwer.
Jedes Schneekristall in fraktaler Geometrie
drückt so sehr
Und sechsarmige Dendriten klammern wie stahlharte Nieten
Ich kann nicht mehr.
Diffuse Reflexion und alles scheint nur weiß
was wirklich farblos ist.
Fester Niederschlag und eiskalte Hände frieren das ein,
was man sonst vergisst.
Nein, der Winter ist kein Freund von mir.





15.12.09

BITTE KEIN DA CAPO

MUSIK TÖTET.
HÖRT KEINE MUSIK.
MUSIK TÖTET.
HÖRT KEINE MUSIK.
IHR NEHMT ES NICHT ERNST.
IHR NEHMT MUSIK NICHT ERNST.
HÖRT KEINE MUSIK.
IHR VERSTEHT ES NICHT.
IHR LEBT ES NICHT.
HÖRT KEINE MUSIK.
MUSIK TÖTET.
IHR VERSTEHT NICHT.
OHNE HERZ.
MUSIK TÖTET.
HÖRT KEINE MUSIK.
WAS BEDEUTEN SCHON EURE TÖNE
WENN SIE LAUTER SIND
ALS MEINE NOTEN?
ALLES IST UMSONST.
ALLES STIRBT
MIT MUSIK.

FEINDLICHE GEDANKEN ZU WEIHNACHTEN 5

15. Dezember 2009

Liebes Tagebuch,

Du hast die schlechten Neuigkeiten wohl schon gehört? Die einzige Hoffnung, ein wenig Seelenruhe zu finden am sogenannten Heiligen Abend, schwindet mit jeder Stunde. Auch dieses Jahr wird Weihnachten also ein Stück schlimmer wie das Jahr zuvor. Diesmal schaffe ich es nicht. Und an rettende Engel glaube ich nicht mehr.
Hallo Papa.

Noch 9 Tage.

12.12.09

SOFANATISCH

dieses möbel hat zuviel gesehen
durchnässt von bitterkeiten
es kann dich nicht verstehen
nur tiefen schmerz bereiten

raus mit dir, du böses möbel
mach platz für helles leder
gesell dich zu dem andren pöbel
und reparier' mal deine feder

FEINDLICHE GEDANKEN ZU WEIHNACHTEN 4

12. Dezember 2009

Liebes Tagebuch,

habe schlecht geschlafen. Hörte gestern in den Wetternachrichten, dass mit Schneeregen gerechnet wird. Heute aufgewacht - falscher Alarm. Bin einigermaßen beruhigt. Alles nur kein Schnee, nicht mal mit Regen.

Das Berliner Abwasser am Breitscheidtplatz ist mit Röstzwiebelwasser verseucht. Der Senat erwägt Evakuierung.

10.12.09

BARNIM

Wenn er in den Himmel blickte, an diesem Ort, an diesem Abend und das Schwarze, dass sich weiter unten in dem stillen See zu spiegeln versuchte, zu erklären versuchte, verschwanden seine Gedanken plötzlich und nichts war mehr da als Luft und Kälte. Hier war ein Ort, der so sehr wie sie war, dass er am liebsten auf ewig auf der Mauer sitzen wollte um in die flachen Wellen zu starren bis das Alter hin dahinraffte und er selig Teil der Erde wäre.

TICKS AND SNATCHES



09.12.09

STREAM OF CONSCIOUSNESS: TRANSATLANTICISM

april facebook borchardt grill creme brulee lachen schüchternheiten beulenauto wiedersehen club küssen ohnmacht transatlanticism grill tausend ehrlichkeiten oreos schwester probleme weisse crisp felix musik cds lachen küssen schwarze kissen penaten autoschlüssel vermissen, immer wieder das vermissen vergessene gefühle vip lounges verehrer stolz sex unsicherheiten dvd schlaf eis schwester unerwünscht zu alt egal vermissen, immer wieder das vermissen oberflächlichkeiten sind egal oreos, immer wieder oreos hermann hesse buch geschenke pleite alles geben alles geben küssen grill lebenserfahrung dummer spruch egal es schweisst zusammen cds musik depression dann küsse die rettung hungerstreik albträume küsse umarmungen sind rettung vor der welt missverstanden unterschlupf facebook status überbewertungen vermissen, immer wieder das vermissen küssen grill felix offen sein weisse crisp verbündete im kampf perfektion grummelnd verständnis küssen alles wird alles macht sinn mit dir monopoly millionen teilen lachen küssen vermissen, immer wieder das vermissen so viel glück kann nicht sein ich lache ich vermisse ich küsse ich ärgere ich bin schulter.

08.12.09

DAS ZITTERN

"Es ist auch immer dieses Zittern dabei, das weiss ja jeder. Dieses Zittern, welches erstmal, also im Moment seiner Geburt, neutral ist. Also kein gutes Zittern oder etwa ein schlimmes. Nein, dieses Zittern ist von Geburt an unschuldig. Aber dieses Zittern ist ein Zwitter. Im späteren Verlauf wird es nicht etwa böse und bleibt böse oder gut und bleibt gut, nein. Dieses Zittern ist alles und immer wieder. Dieses Zittern steigt auf in dünne Höhen und fällt in dichte Tiefen und das immer und immer und immer wieder. Man wünscht sich das gute Zittern, man betet zu seinem Gott , dass er es endlich schicke und man verflucht das schlechte Zittern. Das Zittern an sich ja nur ein Zittern. Rein physikalisch gesehen ist jedes Zittern gleich, ob es nun gut oder schlecht ist. Man zittert halt. Aber tief im Herzen ist dieses Zittern mehr, es ist Grund für ein Lachen und Grund für tausend Tränen."

FEINDLICHE GEDANKEN ZU WEIHNACHTEN 3

8. Dezember 2009

Liebes Tagebuch,

Puuuh..Nikolaus ist schon mal geschafft. Der Weihnachtsstern ist grundlos verdorrt. Selbst die wenigen Nüsse waren bitter. Draussen: Frühlingswetter. Geht der Plan wirklich auf?

07.12.09

UNBENUTZT



mit voller wucht bergab, bergab


und trotz die höhe schwindet

wird die luft uns knapp

die himmel schreien grau und grau

sätze klemmen, letzter stau

oder erster so genau

wissen wir das nicht

wenn dein abblendlicht

in meinem angesicht

abbricht

dunkel wird

erst bunt, jetzt grau neutral

gestatten: mann,

ich war einmal.

SILBERNE ÄPFEL UND MASERATIS

Fensterscheiben von Bäckereien, beschlagen von dampfenden Öfen, die zerrissene Strasse glänzt in Nässe. Das Hotel liegt noch im Dunklen, bewacht von schwarzen und schlafenden Karossen.
Hier ist alles Einsamkeit.
Dann Menschen, allesamt unbekannt, Weihrauch in den Fluren. Zwergengebäck und schlechter Kaffee und Obst aus Silber.
Alles ist hier Einsamkeit.
Durchreise gönnt sich keine Rast, Damen in weissen Blusen bringen immer mehr Silber in die ungezählten Zimmer, die Vertäfelung erdrückt mich.
Alles hier ist Einsamkeit.
Wo bist du, gerade jetzt, isst keine silbernen Äpfel, träumst von schwarzen Karossen und Gebäck für Riesen.
Alles hier ist Einsamkeit.

03.12.09

YOUNG

vanity fair
party in coldest times
gucci leather jacket
your girl sold your expensive show-off watch
ammo
remember?
vodka cranberry
the group that dissed the turkish
off to thousand
sad times, happy faces
league table
table twenty
you were so white trash

RENATE WEBER UND DER TEUFELSBERG

hier oben, auf dem teufelsberg, wird berlin ertraeglich. all die lasten vergangener jahre sind hier nur ein grauer scherenschnitt aus daechern und antennen, das monster schlaeft oder ist tot, wer weiss das schon genau. der himmel ist nah und fast kann ich sie atmen hoeren und irgendwo da unten ist das glueck. nichts ist schoener als entfernung, jetzt. Nichts ist schmerzvoller als entfernung, jetzt. Ich vermisse zu viel und einiges davon wird nie wiederkommen. die schwerkraft zieht mich nach unten, selbst hier, auf einem berg aus schutt und ruinen.

02.12.09

FÜHLST DU MICH?

Wenn man nicht weiß,
weiß ob wann wie
oder überhaupt
Ratschläge
Im Gegensatz zu mir schläfst Du nie allein.
Mißverstanden und so weiter
Lebensforschung, Feldarbeiter
Fragezeichen in Vergangenheiten
Unterwäsche
tausend Augen
der flaue
Magen
Nur nichts sagen,
sagen
sagen.
Löwentechnisch abnickbar
Doch man ist ja flexibel
wer will mich schon sensibel
Alles gross und wunderbar
Coolness ist ja sehr gefragt
Gefunden hab ich das Vertrauen schon
wer oder wo ist jetzt der Finderlohn?
Genetisch ohne Stuhl zum ruhen
Immer denken, denken, denken
Das sind hier nur Momentaufnahmen
von epischen Geschenken
die kleiner scheinen als sie sind
Der graue Trauerkloß
Die Augen offen, trotzdem blind
Der Geisterfahrer, furios
mit Überschallgeschwindigkeit
bis in alle Ewigkeit
in die Andersartigkeit
Augenhöhe
Einsamkeit
Das Fehlen und
Zufriedenheit
Es läßt mich grad nicht los
Alt genug und schlau und smart
ungeliebte Eigenart
im Drei-Tage-Backenbart
...doch wie kann man über Dingen stehen
wenn man auf Knien kniet
Wird man nicht für entspannt betrachtet
Eh man sich versieht?
Ist halt einfach ungewohnt
und neu und sowieso
vieles bleibt jetzt unerwähnt
Ist halt einfach so.

FEINDLICHE GEDANKEN ZU WEIHNACHTEN 2

2. Dezember 2009

Liebes Tagebuch,
Der Weihachtsmarkt am Breitscheidplatz ist widerlich. Es riecht nach Röstzwiebeln und Lammfellsocken. An vorgefertigten Ikeabuden baumeln traurig "Aus dem Erzgebirge" Schilder. Dazwischen: Freundschaftbändchen und Currywürste.
Heute Nacht, da hab ich ihn noch ertragen, den Markt. Jetzt hasse ich ihn wieder. Ihn und alle anderen.

01.12.09

FEINDLICHE GEDANKEN ZU WEIHNACHTEN 1

1. Dezember 2009

Liebes Tagebuch,
Auf einem Schild in einer Straße in einer Stadt, irgendwo hier in Berlin, habe ich gelesen, dass heute die Weihnachtszeit beginnt. Jetzt ist sie also da, lieber Schildbeschreiber.
Das Wetter ist heute Grau, aber was macht das schon, in einer Stadt, die reich an grauen Tagen ist. Auf einem Tisch in meinem Wohnzimmer steht ein roter Blumentopf, in dem sich eine Pflanze befindet. Ein Weihnachtsstern, wie ich erfahren habe. Überraschende Deko, besonders bei Ihnen, denken Sie jetzt, richtig? Jaja, man weiß Bescheid. Morgen backe ich Antichriststollen.
Mehr kann ich nicht tun.